Was ist der internationale Kontext?

McDonald's leidet in Europa unter einer gewissen Zurückhaltung der Konsumenten. Ländern wie Italien und Spanien sind aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage keine verlässlichen Umsatzbringer mehr. Und auch die Zahlen aus Deutschland enttäuschten zuletzt die Konzernoberen in Oak Brook. McDonald’s lässt den Länderdivisionen eigentlich relativ viel Freiheit. So entstehen Innovationen wie McCafé oftmals abseits der USA. Zuletzt hatte Ex-McDonald's-Chef Knezevic einen Posten auf Europaebene inne - was der hiesigen Niederlassung mehr Einfluss in Europa einbrachte. Inzwischen dürfte sich das dank der neuen starken Frau der Großregion North West, der Britin Jill McDonald (siehe Abschnitt Entscheider) etwas geändert haben. In Großbritannien arbeitet das Unternehmen mit Leo Burnett zusammen. DDB Chicago betreut den Konzern in seinem Heimatland.

Wie sieht das Konkurrenzumfeld in Deutschland aus?

Rivale Burger King arbeitet in Sachen Klassik mit der Agentur Heimat, Berlin - und hat bei weitem nicht so viel Werbegeld. Die Amerikaner sind zuletzt von der vorwiegend männlichen Positionierung abgerückt. Nun gibt es unter anderem Smoothies und weitere Produkte, die Frauen ansprechen sollen. Seit Anfang 2014 ist der Deutsche Axel Schwan CMO in der Hauptzentrale in Miami. Burger King hatte Ende 2013 mit einen Werbegag in den USA für internationale Berichterstattung gesorgt: An ein paar Filialen prangte plötzlich der Schriftzug "Fries King" - statt der eigentlichen Marke. Diese Aktionen zahlten auf die Satisfries ein. Die angeblich kalorienärmeren Pommes führte Burger King soeben mit einem TV-Spot ein. Die Deutschland-Division hat zudem Anfang 2013 einen eigenen Dienstleister für den BTL- und Online-Bereich initiiert: Setup, München. Ein weiterere Konkurrent, Subway, hat sich gerade erst neu orientiert. Der Sandwich-Anbieter sieht sich als "frische Alternative im Fast-Foodmarkt", wie Marketing-Chef Gordon Faehnrich sagt. Seit März ist der erste von der neuen Agentur Lukas Lindemann Rosinski kreierte Werbeauftritt für die Marke zu sehen.

Wer verteidigt den Etat?

Nur wenige Agenturbeziehungen halten über Jahrzehnte hinweg. Heye bietet McDonald's ein All-Inclusive-Paket. Viele Aufgaben hat das Unternehmen an die Münchner ausgelagert. Deshalb verbleiben trotz der Suche nach einer neuen Agentur, Standards - wie Werbematerialien für die Restaurants - bei Heye. Der internationale Ruf des Dauerpartners gründet sich vor allem auf den weltweiten einheitlichen Markenauftritts mit dem Claim "I'm lovin' it", den Heye & Partner im Jahr 2003 mit McDonald's Deutschland entwickelt hatte. Heute noch kommt der Spruch rund um den Globus zum Einsatz. Neben Heye haben nur wenige hiesige Agenturen McDonald's-Erfahrung. Dazu gehören die ehemaligen McCafé-Zuständigen TBWA und Castenow Communications.

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Autor: Ulrike App

ist bei W&V Online für Digitalthemen zuständig. Und das hat nicht nur mit ihrem Nachnamen zu tun, sondern auch mit ihrer Leidenschaft für Gadgets und Social Media. Sie absolvierte vor ihrer Print-Zeit im Marketing-Ressort der W&V die Berliner Journalisten-Schule und arbeitete als freie Journalistin.