Ooyala Global Video Index:
Mobile Videonutzung wächst und wächst
Im zweiten Quartal ist der mobile Videokonsum deutlich angestiegen - und das geht laut Prognose von Ooyala im dritten Quartal noch deutlicher weiter.
Weltweit erreichen die Online-Videoabrufe via Smartphone mehr als 50 Prozent. Das zeigt der Ooyala Q2 2018 Global Video Index Report. Demnach ist der Anstieg noch deutlicher als zuletzt, Ooyala zufolge mit plus 13,2 Prozent der größte seit fünf Quartalen.
Trotz eines vorübergehenden Rückgangs des gesamten mobilen Videokonsums im ersten Quartal 2018 stieg die Zahl der auf mobilen Geräten abgespielten Videos im zweiten Quartal weltweit um 9,8 Prozent an. Damit werden erstmals 62 Prozent aller Onlinevideos über Tablets und Smartphones abgespielt. Zum zweiten Mal übertrifft der Videokonsum auf Mobilgeräten (Smartphones und Tablets) die Grenze von 60 Prozent.
"Wir sehen das kurzzeitige Abflachen der sonst steil ansteigenden Wachstumskurve beim mobilen Videokonsum im ersten Quartal dieses Jahres als einen normalen Übergang, da sich die Konsumgewohnheiten und die Initiativen der Produzenten von Inhalten angleichen", sagte Jim O'Neill, Principal Analyst bei Ooyala.
Produzenten bedienen den Mobile-Trend
"Mehr Produzenten von Bewegtbildinhalten, die den Trend zu einem vermehrten Videokonsum auf mobilen Geräten erkennen – einen Trend, den wir seit letztem Jahr beobachten – entwickeln nun Inhalte gleichzeitig für eine Vielzahl von Plattformen und gehen damit über den klassischen mobilen Content hinaus", fügte O'Neill hinzu. So sei das Wiederanfachen des mobile Videokonsums "mit neuen Content-Initiativen und Staffelfinalen beliebter Serien und sportlicher Saisonfinale" einhergegangen.
In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) erreicht der mobile Videokonsum 54 Prozent aller gestarteten Clips (2017: 49 Prozent). Vor einem halben Jahr allerdings lag diese Quote bei klar über 60 Prozent und geht seitdem zurück. Langformate wurden zu 57 Prozent auf Tablets geschaut, die Reichweite auf Smartphones lag bei 33 Prozent. Längere Videos sind aber vor allem in der Region EMEA am präsentesten auf internetfähigen Fernsehgeräten (89 Prozent - siehe Grafik unten).
Der Anteil von Bewegtbildkonsum auf mobilen Geräten in der Region Asien-Pazifik (APAC) beträgt 74 Prozent. Das ist der höchste Wert aller Zeiten und in zwei Jahren um 64 Prozent gestiegen. Lateinamerikas mobile Videoaufrufe liegen bei über 65 Prozent. Das ist eine Steigerung von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr und eine Steigerung von 38 Prozent über die letzten beiden Jahre hinweg.
In Nordamerika wurden bereits zum zweiten Mal mehr als 75 Prozent der längeren Videoformate auf Smartphones angesehen. Hier haben mobile Aufrufe bereits über acht Quartale hinweg die 50 Prozent überschritten. Im zweiten Quartal lag die Zahl der mobilen Videoabrufe bei 56 Prozent aller abgespielten Videos. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr und 14 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2016. Anhaltspunkte für den US- Mobile-Video-Boom liefern darüber hinaus die Abrufe der Football-Übertragungen der NFL: So zeige der aktuelle NFL-Bericht, dass die Zahl der Zuschauer auf digitalen Geräten um 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist.
"Wir erwarten im dritten Quartal einen massiven Aufwärtstrend, da immer mehr Fans NFL-Spiele auf ihren mobilen Geräten ansehen. So wie etablierte Fernsehsender NFL-Spiele nutzen, um Traffic auf andere Fernsehinhalte zu lenken, so verspricht dies einen Spillover-Effekt für andere Bereiche von mobilen Inhalten", sagt O'Neill. "Content-Eigentümer und -Vertriebspartner müssen diese noch nie dagewesene Entwicklung im Bereich der Nachfrage nutzen, um sich darauf zu konzentrieren, Technologieprozesse künftig auch so zu betrachten, wie die verarbeitende Industrie Produktionsprozesse behandelt. Der Übergang zu einer Content Supply Chain ist ein grundlegender, datengetriebener Wandel, der die Medienindustrie verändern wird."
Gestreamt wird länger am Tablet
Am längsten bleiben die Zuschauer beim Onlinestreaming am Tablet dran: So schauten Tablet-Nutzer rund 67 Prozent von gestreamten Sportevents. An PCs hielten die Seher zu 66 Prozent durch, am Smart TV sahen sie 61 Prozent längerer Sportübertragungen. Hier erwiesen sich Smartphones als am wenigsten effektiv, obwohl sie am häufigsten zum Schauen von Onlinevideos genutzt werden - aber nach 44 Prozent der Spielzeit war im Schnitt Schluss.
Ooyala geht davon aus, dass die Einführung des Mobilfunkstandards 5G Mitte 2020 den Trend erneut massiv anschieben wird. Spätestens 2022 erwarten die Experten, dass 20 Prozent der drahtlosen Mediaerlöse (etwa 47 Mrd. Dollar) über die Bandbreiten von 5G erzielt werden. Bis 2025 könnten es bereits 57 Prozent sein. Ooyala beruft sich dabei auf den "5G Economics of Entertainment Report" von Intel. Mit der Bandbreite wird auch das mit 5G genutzte Datenvolumen steigen - und von dem sollen laut Report bis 2028 rund 90 Prozent auf Videos entfallen.
Ooyala gestaltet OTT- und Media-Workflow-Entwicklungen, Software und Lösungen für die Produktion, Distribution und Monetarisierung von Medieninhalten. Zu den globalen Kunden gehörten die National Rugby League, Dell, Sky Sports und Media Prima. Hauptsitz von Ooyala ist im Silicon Valley. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des Telekommunikations- und IT-Dienstleistungsunternehmens Telstra.