Nielsen-Jahresbilanzen:
Procter & Gamble ist erneut größter Werbungtreibender
Nielsen veröffentlicht die Bilanzen der anzeigen-umsatzstärksten Zeitschriften sowie der größten Werbungtreibenden. Beide Rankings werden wie die Jahre davor von Stern und Procter & Gamble angeführt.
Laut Marktforscher Nielsen und dem Datenportal PZ-Online führt der Stern auch 2021 das Ranking der anzeigenumsatzstärksten frei verkäuflichen Zeitschriften und Wochenzeitungen an – obwohl er gegen Vorjahr gut ein Zehntel seiner Bruttoeinnahmen einbüßt. Übertroffen wird das Hamburger Magazin vom Zeitungs-Supplement Prisma, wenn man dessen vier Regionalausgaben zusammenzählt. Die Datenbank von PZ-Online weist sie einzeln aus, und mit Ausnahme der Nordausgabe platzieren sich alle unter den Top 30. Prisma legt insgesamt zweistellig gegen Vorjahr zu. Konkurrent rtv Plus behauptet annähernd das Vorjahrsniveau und liegt im Ranking hinter dem Stern.
Procter & Gamble wieder auf Platz Eins der größten Werbungtreibenden
Auf der ausgebenden Seite führt laut Nielsen Media Research wie die Jahre zuvor mit Abstand Procter & Gamble die Liste an - TV, Print, Online und Kino zusammengerechnet. Von Januar bis Dezember 2021 beliefen sich die Bruttowerbeausgaben des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble auf mehr als 1,8 Milliarden Euro, womit das US-amerikanische Unternehmen unangefochten die höchsten Investitionen tätigte. Den zweiten Platz belegte der italienische Süßwarenkonzern Ferrero, gefolgt vom E-Commerce-Giganten Amazon.
Insgesamt lagen die Bruttowerbeeinnahmen im Jahr 2021 in Deutschland bei insgesamt rund 38 Milliarden Euro. Der Werbeträger Fernsehen hielt mit rund 18,1 Milliarden Euro den mit Abstand größten Anteil am Werbevolumen der Above-The-Line Medien innerhalb dieses Zeitraums. Zeitungen sowie Online folgten mit den nächstgrößeren Bruttoeinnahmen durch Werbung, der kleinste Anteil entfiel auf das Medium Kino.
Procter & Gamble führt auch weltweit gesehen das Ranking der Werbeinvestitionen an. Der FMCG-Konzern investierte rund 11,5 Milliarden US-Dollar in Werbung. Mit rund 600 Millionen US-Dollar Differenz belegte der E-Commerce-Gigant Amazon den Folgeplatz.
Der Vorsprung des Stern wird kleiner
Der Vorsprung des Stern gegenüber anderen Kiosk-Titeln ist immer noch beachtlich, hat sich aber gegenüber dem Vorjahr verkürzt. Denn die engsten Verfolger – Bild am Sonntag, Spiegel, Zeit und Brigitte – konnten ihren Bruttowerbeumsatz signifikant steigern. Die Zeit ragt dabei mit einem Plus von rund 18 Prozent heraus. Unter den führenden Kiosk-Titeln ist das die höchste Zuwachsrate. Blickt man unterhalb der Top 30 auf Zeitschriften mit einem jährlichen Mindestumsatz von 10.000 Euro, so fallen zwei Titel besonders auf, die vom Aufschwung der Börsen und Broker profitieren: Der Aktionär steigert sich um 57 Prozent auf 12,9 Millionen Euro, Capital legt um 24 Prozent auf 14,4 Millionen Euro zu.
Hörzu mit einem Zuwachs von 20 Prozent
Im Dezember 2020 waren die Werbeausgaben nach vielen quälenden Wochen des Lockdowns auf ein ungewöhnlich hohes Niveau geklettert. Doch immerhin: Unter den Top 30 kann rund ein Drittel der Titel den Vorjahresumsatz übertreffen. Capital ragt dabei mit einem Plus von rund 48 Prozent besonders heraus, gefolgt von den beiden Ausgaben der Apotheken Umschau mit 41 bezieuhngsweise 23 Prozent.
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