
Neue Doppelspitze gesucht:
RMS-Chefs Wahl und Sempf hören 2020 auf
RMS-Chef Matthias Wahl verlängert seinen Vertrag nicht und geht spätestens im April 2020. Alexander Sempf, Geschäftsführer Verkauf, folgt ihm Ende nächsten Jahres.

Foto: RMS/ Best Brands
Einmal mehr muss der Hamburger Audiovermarkter RMS einen neuen Geschäftsführer suchen. Oder vielmehr sogar zwei: Matthias Wahl hat sich dazu entschlossen, seinen Vertrag über April 2020 hinaus nicht zu verlängern.
Aus "rein privaten Gründen", wie er versichert. Eine Entscheidung, die er sich nach eigenen Angaben "schwer gemacht" hat - schwärmt Matthias Wahl doch davon, wie sehr ihm die Arbeit an der Spitze der RMS Freude macht.
Der Manager, der dieses Jahr 60 wird, hat das Ruder im Mai 2017 vom Ex-RMS-Chef Florian Ruckert übernommen. Doch er habe gegenüber den Gesellschaftern und dem Aufsichtsrat immer deutlich gemacht, dass er sich zunächst auf einen 3-Jahres-Vertrag festlegen wolle, betont der Hamburger Geschäftsführer. Diese Option zieht Wahl nun.
Alexander Sempf geht Ende 2020
Daher wirkt wohl auch Aufsichtsratschef Kai Fischer auf Nachfrage nicht so recht überrascht, dass Wahl "nach einer sehr erfolgreichen Zeit" spätestens im Frühjahr 2020 seinen Hut nehmen und sich seinem Privatleben sowie den Aufgaben beim BVDW widmen wird. Er bedaure die ganz frische Entscheidung des Vermarkterchefs sehr, betont Fischer.
Der allerdings davon überrumpelt wurde, dass sich die Doppelspitze im kommenden Jahr auflösen wird: Auch Alexander Sempf, Geschäftsführer Verkauf, wird die RMS verlassen. Der Mittfünfziger will Ende 2020 nach dann gut 9 Jahren an der Spitze des Audiovermarkters aufhören - und sich eine kreative Pause gönnen. Sempf war im Sommer 2011 nach einer Karriere bei Burda und Springer zur RMS gestoßen.
Wahl und Sempf stehen für eine erfolgreiche Ära der RMS: Der Vermarkter ist in den vergangenen Jahren nach Umsatz und Mandanten gewachsen. Vor allem die Vermarktung von Online-Audio wurde angeschoben. Und zur Digitalmesse Dmexco im September präsentierte die RMS die europaweit erste Audio-DMP. Darüber ist es seither möglich, auf 100 Prozent der Audioreichweite datenbasierte Kampagnen auszusteuern.
Vor dem Ausstieg will das Führungsduo noch einiges stemmen in diesem "dynamischen Jahr", wie Matthias Wahl betont. Gemeinsam mit den Kollegen von AS&S Radio baut der private Vermarkter derzeit bekanntlich eine gemeinsame Buchungsplattform für die Gattung auf, die jedem Sender offen steht - und die Buchungsprozesse weiter beschleunigen soll. Das will Wahl noch zu Ende bringen.
Und die Nachfolge?
Darum müssen sich Kai Fischer und der Aufsichtsrat kümmern. Man wolle nun den Findungsprozess "in Ruhe" einläuten, betont der Radiomanager. Er sieht die RMS gut aufgestellt - und verweist auf das Management in der zweiten und dritten Reihe, darunter Digitalchef Frank Bachér.
Leicht wird es nicht werden, gleich zwei Kandidaten mit Audio-Affinität für die Geschäftsführung zu finden. 21 Gesellschafter der RMS müssen sich beim neuen Führungsduo einig sein. An der Doppelspitze wolle man festhalten, versichert Kai Fischer.