
Wahlkampfspot der SPD:
SPD-Spot mit elegantem Bogen von Schmidt zu Scholz
Wie Phönix aus der Asche ist die SPD plötzlich wieder mittendrin im Rennen um die Bundeskanzlerschaft im September. Der neue Spot von Brinkert Lück Creatives könnte dabei einen gewichtigen Beitrag leisten.

Foto: SPD Wahlkampfspot (Screenshot)
Wenn man den aktuellen Umfragen zum Rennen um die Kanzlerschaft Glauben schenkt, liefern sich die SPD und die CDU derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach der CDU und den Grünen haben heute auch die Sozialdemokraten ihren Wahlkampfspot veröffentlicht, der in 90 Sekunden einen Bogen von Altkanzler Helmut Schmidt zum neuen SPD-Hoffnungsträger Olaf Scholz spannt und dabei die Geschichte der Partei sehr elegant mit der Person Scholz und den Aufgaben der Zukunft verbindet. Die Gemeinsamkeiten von Schmidt und Scholz liegen auf der Hand: beide stammen aus Hamburg und beide waren beziehungsweise sind als Finanzminister im Regierungskabinett tätig. Und nun will Scholz es Schmidt nachmachen und die Kanzlerschaft übernehmen.
Im Spot von Brinkert Lück Creatives gibt sich Scholz als volksnaher Kumpel, der sich um die Belange und Probleme der kleinen Leute kümmert. Es geht um den Mindestlohn, um Wohnungsbau, um stabile Renten und natürlich um den Klimaschutz.
Gut gemacht ist der Spot allemal, wenngleich eines offensichtlich wird: Olaf Scholz wirkt im direkten Vergleich mit Helmut Schmidt eher blass und zurückhaltend. Wirkliches Prickeln stellt sich beim Betrachten also eher am Anfang ein, an dem Schmidt in historischen schwarzweiß Aufnahmen seinen Amtseid ablegt.
Danach begleitet der Spot den Weg von Scholz vom jungen Arbeitsrechtler mit damals noch voller Haarpracht über seine Rollen als Arbeits- und Sozialminister und erstem Bürgermeister Hamburgs bis hin zu seiner Position als aktuellem Vizekanzler. "Wir haben manches erreicht, und jetzt geht es darum, viel mehr zu schaffen", sagt Scholz am Ende in die Kamera und bittet „um Ihre Stimme für eine gute Zukunft."
Unterm Strich liefert der Spot, der ab sofort in TV und Social Media läuft, diverse Argumente, die für den Kandidaten Scholz sprechen, was ihn von anderen Wahlwerbespots durchaus wohltuend abhebt. Allerdings hält er das hohe Niveau der beeindruckenden Startsequenzen nicht durchgehend aufrecht. Scholz ist nunmal kein charismatischer Entertainer, aber das muss er als Politiker auch nicht zwingend sein.
Bei Twitter ist das erste Echo auf den Spot überwiegend positiv. Von "Super Spot" und "Warum Du? Warum jetzt? Der neue SPD-Spot beantwortet diese Fragen für ihren Kandidaten Olaf Scholz" bis zu "Also muss schon sagen der Spot ist Gänsehaut pur. Es kann nur einen Kanzler geben und der heißt Olaf Scholz!" reicht die Palette der Posts.
Aber es gibt auch Kritik: "Der SPD Spot ist so langweilig wie Scholz‘ ganzer Wahlkampf" schreibt ein User. Ein anderer Kommentar: "Dafür dass die SPD und ihre Anhänger:innen den Grünen-Spot vor ein paar Tagen so fertig gemacht haben, ist ein Olaf Scholz der literally nur vom Büro zum Mittagessen läuft ziemlich lowballing."
Credits:
Kreation: BrinkertLück
Geschäftsführung: Raphael Brinkert
Creative Director: Theresa Gramckow
Beratung: Tobias Wagner
Text: Oliver Behrens
Art Direction: Annika Schröder
Produktion: mypony
Regie: Eric van den Hoonaard
Ton: nhb