
Peta-Aprilscherz:
Schock-Warnhinweise statt Tierwohllabel
"Enthält Leichenteile": Die Tierrechtsorganisation Peta lobt Bundesernährungsminister Cem Özdemir für die Einführung von Schock-Warnhinweisen auf tierischen Produkten. Ok, es ist 1. April.

Foto: A. Scherz für PETA Deutschland e.V.
Statt des ursprünglich vom Bundeslandwirtschaftsminister geplanten Tierwohllabels führe die Bundesregierung ab dem ersten April 2022 nun in einem ersten Schritt Warnhinweise für tierische Produkte ein. Sie sollen auf die grausame Realität in der Tierwirtschaft aufmerksam machen. Auf Eierkartons, Milchflaschen oder Wurstpackungen gäbe es demnach keine irreführenden Bilder von glücklichen Schweinen und Kühen auf saftigen Wiesen oder freilaufenden Hühnern zu sehen, sondern Aufschriften, die unmissverständlich auf die Ausbeutung, das Leid und den Tod unzähliger Lebewesen hinwiesen.
"Als Schwabe hat Herr Özdemir qua Geburt einen ausgeprägten Sinn für Pragmatismus und Vernunft", so der im Raum Tübingen aufgewachsene Harald Ullmann, 2. Vorsitzender von PETA Deutschland e.V. "Schön, dass er diese Eigenschaften jetzt auch auf Bundesebene auslebt und Warnhinweise wie ‚Das Trinken dieser Milch macht Kälber zu Waisen‘ oder ‚Ein Burger enthält Leichenteile von bis zu 60 geschundenen und ermordeten Rindern‘ auf Verpackungen drucken lässt. Auch für Eierpackungen sieht Özdemir den Aufdruck ‚Für diese Eier mussten Hühner qualvoll sterben‘ vor. Damit schlägt Özdemir die Richtung ein, die Vernunft und Pragmatismus gebieten. Er zeigt, dass die vegane Ökolandwirtschaft die einzige Form der Landwirtschaft ist, die nicht nur gesund, sondern auch am umwelt- und natürlich am tierfreundlichsten ist. Wir freuen uns sehr über den großen Schritt des Vegetariers in die richtige Richtung – der ersten ehrlichen Kennzeichnungen von Lebensmitteln tierischen Ursprungs überhaupt!"
Peta kritisiert Politik und Lebensmittelindustrie regelmäßig für das Tierwohllabel, das in den Augen der Organisation nur dazu dient, das Gewissen der Konsumenten zu beruhigen. Ihre Kritikpunkte: Schweine, denen mit bestehenden Tierwohllabels doppelt so viel Platz zugestanden wird, haben in der Gruppenbucht statt 0,75 Quadratmeter nun 1,5 Quadratmetern zur Verfügung, müssen darauf aber ihr gesamtes Leben verbringen. Hühner, deren Eier mit Bio-Label versehen wurden, brechen sich immer noch regelmäßig und teilweise mehrfach die Brustbeine, da sie so gezüchtet werden, dass sie immer größere und immer mehr Eier legen können. Und auch Kühen, deren Milch mit Labels, die Tierwohl suggerieren sollen, ausgezeichnet wurde, werden ihre Kinder meist kurz nach der Geburt entrissen, was für beide traumatisch sei.