
Report:
Starke Auswirkungen der Corona-Krise auf Agenturen
Auch an den Agenturen geht Corona alles andere als spurlos vorüber. Ein aktueller Report von Ad World Masters zeigt, wie sich das Agenturleben bereits verändert hat und mit welchen Schäden zu rechnen ist.

Foto: Ad World Masters
Trotz Corona muss das Leben auch in den Agenturen weitergehen. Das tut es allerdings in stark veränderter Form, wie der Report „Covid-19 and the Agency industry“ der Agentur-Beratung Ad World Masters mit Sitz in Dublin verrät. Danach arbeiten die Mitarbeiter in einem Großteil der 250 befragten Agenturen inzwischen in Teilen oder sogar vollständig von daheim. Auffällig dabei: Je größer die Agentur, desto kleiner wird dieser Anteil. Während über 90 Prozent der Mitarbeiter in Agenturen mit bis zu 100 Angestellten nicht mehr ins Office kommen müssen, ist das nur bei knapp über 80 Prozent der Agenturen mit einer größeren Mitarbeiterzahl der Fall.
Global gesehen ist der Anteil der Agenturen mit Home Office in Nordamerika mit 94,5 Prozent am höchsten, dicht dahinter folgt Europa mit 92,4 Prozent. In Asien haben bislang nur 76,7 Prozent der Agenturen auf Heimarbeit umgestellt, in Afrika sogar nochmals rund drei Prozent weniger. Generell sehen sich die Agenturen für diesen Schritt gut gerüstet. Auf einer Skala von 1 (nicht vorbereitet) bis 10 (perfekt vorbereitet) bewerten sich die Agenturen im Schnitt mit einer hohen 8,5.
Vollkommen unproblematisch ist die Auslagerung des Betriebs dennoch nur für weniger als zehn Prozent der befragten Agenturen. Jeweils ein Drittel sehen dagegen Probleme in der Kommunikation sowie in der Zusammenarbeit der Mitarbeiter untereinander und 23,4 Prozent befürchtet technische Probleme wie etwa VPN-Störungen oder Schwierigkeiten beim Austausch großer Datenmengen. 12,6 Prozent sehen dagegen die Moral und Motivation der Mitarbeiter als große Herausforderung an.
Dramatische Auswirkungen auf Projekte und Budgets
Bleibt die alles entscheidende Frage nach den Auswirkungen der Krise auf das Agenturgeschäft. Für gut die Hälfte der Projekte und Budgets erwarten die Agenturen überhaupt keine oder nur geringe Änderungen. Der Rest steht dagegen zumindest auf der Kippe: Für etwa 41 Prozent befürchten die Agenturen beträchtliche negative Auswirkungen und 14 Prozent der Projekte könnten gar storniert werden. Auch der Ausblick in die nähere Zukunft verheißt nichts Gutes: Für das Neugeschäft der nächsten Monate erwarten die befragten Agenturen einen Rückgang um 30 Prozent.
Agenturen erwarten Stornierungen und negative Veränderungen in großem Umfang
Und schließlich listet der Report noch einige individuelle Stellungnahmen der befragten Agenturverantwortlichen. Einige lassen Schlimmes befürchten, andere geben Hoffnung:
- Einige Agenturen sind der Ansicht, dass in manchen Märkten 20 bis 50 Prozent der Agenturen der Krise zum Opfer fallen könnten
- Viele Agenturen erwarten eine Erholung im Markt bereits im nächsten Quartal oder zumindest in den nächsten 12 Monaten
- Einige Agenturen sehen die Krise als Chance für eine wirkliche digitale Transformation
- Andere sehen die Pandemie als Wendepunkt für das Agenturgeschäft generell