
Krusenbaum wird Deutschland-Chef:
Stühlerücken in der Chefetage von MediaMarktSaturn
Der Elektrohändler MediaMarktSaturn befördert Wolfgang Kirsch auf internationale Ebene und holt Ditmar Krusenbaum für das Deutschlandgeschäft. Zudem kommt ein neuer CTO.

Foto: MediaMarktSaturn
Insider gingen schon lange davon aus, jetzt ist der Schritt vollzogen: Der bisherige Österreich-Chef der Tochter von MediaMarktSaturn, Ditmar Krusenbaum, zieht es nach Ingolstadt. Dort übernimmt er die Verantwortung für das Deutschland-Geschäft. Wolfgang Kirsch, der sich bisher um MediaMarktSaturn Deutschland kümmerte, wechselt auf die internationale Ebene. Ab sofort ist er für die operative Führung der internationalen MediaMarktSaturn Gruppe zuständig.
"MediaMarktSaturn ist mitten in der Transformation, die uns vom reinen Produktverkäufer zum Partner, Navigator und täglichen Begleiter unserer Kunden in der digitalen Welt macht", erklärt Ceconomy-CEO Pieter Haas. Um die Umsetzung aus einer Hand sicherzustellen, übernimmt Wolfgang Kirsch die Verantwortung für das gesamte internationale operative Geschäft. Dazu sollen unter anderem die Markenführung, der Einkauf und Supply Chain sowie die IT gehören. "Die Bündelung der operativen Führung wird eine stringente und konsistente Implementierung aller Maßnahmen zur Umsetzung unserer Strategie garantieren. Besonders freue ich mich über die Verantwortung für den IT-Bereich", so Kirsch. "Dies ist absolut notwendig und richtig, weil IT und Technologie die Grundlagen von zeitgemäßen Prozessen in Vertrieb, Marketing, Einkauf und Supply Chain sind." Für den internationalen Einkauf bleibt weiterhin Klaus-Peter Voigt als Executive Vice-President und CPO zuständig. Kirsch verantwortet das Thema in der Geschäftsführung.
Die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft übernimmt ab sofort Ditmar Krusenbaum. Zuletzt war der ehemalige Bosch-Siemens-Manager Geschäftsführer der österreichischen MediaMarktSaturn-Tochtergesellschaft. Krusenbaum ist seit 2011 im Unternehmen. Zunächst war er verantwortlich für die Imtron GmbH, die die Eigenmarken der Gruppe entwickelt, ehe er die Geschäftsführung in Österreich übernahm.
Erst vergangene Woche hatte die "Lebensmittelzeitung" vermeldet, dass Saturn-Manager Carsten Strese seinen Posten räumen muss. Auch Klaus-Guido Jungwirth, bisher verantwortlich für den Bereich Service & Solutions bei Media-Saturn, nimmt seinen Hut. Der Grund seien offenbar die schlechten Zahlen von Saturn.
Wie geht es nach dem Tod von Erich Kellerhals weiter?
Das Stühlerücken scheint auch eine Reaktion auf den Tod des Media-Markt-Gründers Erich Kellerhals zu sein, der Ende 2017 starb. Kellerhals hielt zuletzt 22 Prozent an MediaMarktSaturn, konnte sich jedoch nicht in die neue Holding Ceconomy einmischen. Auch deshalb war die Metro-Gruppe vergangenes Jahr aufgespalten worden. Seit Jahren liegt der Kellerhals-Clan mit der Metro-Gruppe über die Geschäftspolitik von MediaMarktSaturn im Clinch. Ceconomy ist seit der Aufspaltung Mehrheitseigner von MediaMarktSaturn. wie verschiedene Medien berichten, gibt es bislang keine Einigung zwischen den Angehörigen von Kellerhaus und Ceconomy. Die Holding wünscht sich, die Anteile von Kellerhals zu übernehmen.
Neuer Chief Technologie Officer
Zudem vermeldet die Gruppe auch noch einen neuen Chief Technology Officer. Atul Bhardwaj übernimmt das Amt und wird damit Nachfolger von Karel Dörner, der die Funktion kommissarisch seit Juli 2017 ausgeübt hatte. Bhardwaj kommt vom britischen Lebensmitteleinzelhändler Tesco, wo er als CIO global verantwortlich war. Zuvor war er Partner bei Accenture. Er verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung in den Bereichen Transformation und Multichannel Retailing.