
#StopHateForProfit:
Unilever beendet Werbeboykott auf Facebook
Nach sechs Monaten Abstinenz gibt der Konsumgüterriese Unilever wieder Werbegelder für Facebook frei. Man sei durch die Selbstverpflichtungen und die Fortschritte des Unternehmens ermutigt, heißt es.

Foto: Unilever
Zum Jahresende gibt es doch noch ein Happy End: Unilever schaltet ab Januar wieder Werbung auf Facebook. Damit endet ein sechsmonatiger Werbeboykott, den der Konsumgüterriese damals damit begründete, dass die Schaltung von Anzeigen auf Facebook "keinen Mehrwert für die Menschen und die Gesellschaft" bringe.
Insgesamt hatten sich im Sommer mehr als 400 große Werbekunden der Initiative unter dem Motto #StopHateForProfit angeschlossen, darunter große Namen wie North Face, Patagonia, Verizon oder Ben & Jerry's. Sie warfen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg vor, zu wenig gegen Fake News und Hassreden auf seiner Plattform zu unternehmen. Die meisten Werbekunden froren ihre Budgets für Facebook allerdings nur für ein paar Wochen ein und kehrten anschließend zum Business as Usual zurück.
Unilever war einer der wenigen großen Markenartikler, die Facebook langfristiger boykottierten. Inzwischen allerdings hat das Unternehmen laut eines Blog-Posts "ermutigende Fortschritte" von Facebook beobachtet, um ein "gesünderes Umfeld für Verbraucher, Marken und die Gesellschaft zu schaffen", sagte Unilever EVP Louis Di Como in einer Erklärung. Die eigene Positioon wolle man allerdings bei Bedarf neu bewerten. Im Ergebnis von Facebook wird man diese Entscheidung wohl nicht bemerken. Trotz des Boykotts steigerte Facebook seinen Umsatz im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar.