Video-Premieren:
Universal und AMC schließen Streaming-Deal
Bislang reagierten Kinoketten allergisch darauf, wenn Filme kurz nach der Kinopremiere in den Verleih kamen. Doch Corona verändert das Geschäft. Jetzt haben Universal und AMC einen wegweisenden Deal geschlossen.
Traditionell werden neue Filme zuerst im Kino gezeigt, bevor sie Monate später zum Kauf, zur Ausleihe oder zum Streaming zur Verfügung stehen. Dieses Zeitfenster ist in den vergangenen Jahren bereits kürzer geworden, doch die Corona-Krise stellt die Filmbranche jetzt vor einen Paradigmenwechsel, meldet derStandard.at. Denn das Filmstudio Universal und die weltgrößte Kinokette AMC haben jetzt einen Deal geschlossen, wonach Universal seine Filme bereits 17 Tage nach dem Kinostart in den Online-Verleih bringen darf.
Allerdings ist die Voraussetzung dafür, dass die Filme in Form von Premium-Angeboten zum Preis eines Kinobesuchs ausgeliehen werden müssen. Damit würden pro Film zwischen 15 und 20 Euro fällig werden. Welche Konditionen in Europa gelten, wollen beide Partner in der kommenden Woche verhandeln.
"Trolls World Tour" spielte online in drei Wochen 100 Millionen Dollar ein
Universal hat mit der Online-Ausleihe in der Corona-Krise gute Erfahrungen gemacht. Der Animationsfilm "Trolls World Tour", dessen Kinopremiere für das Frühjahr geplant war und wegen Corona nicht stattfinden konnte, spielte im Online-Verleih in drei Wochen nur in den USA 100 Millionen Dollar ein. Schon damals kündigte NBC-Universal-Chef Jeff Shell an, dass man davon ausgehe, Filme in beiden Formaten zu veröffentlichen, wenn die Kinos wieder öffnen. Die Reaktion von AMC folgte auf dem Fuße: Wenn dem so sei, wolle man überhaupt keine Universal-Filme mehr in den eigenen Filmtheatern zeigen, so die Drohung.
Die nächsten Kinopremieren von Universal sind Fortsetzungen von "Jurassic World", "Fast & Furious" und "Minions".