
Sara Urbainczyk in Menlo Park:
Wie finanziert sich eine Facebook Community?
Sara Urbainczyk von "Echte Mamas" ist eine von 115 Community-Gründerinnen, die für das internationale "Facebook Community Leadership Program" ausgewählt wurden. Hier ist ihr Bericht aus Menlo Park.

Foto: Hypr Berlin
Facebook Community Leadership Program heißt: 115 Communitiy-Gründer aus 46 Ländern treffen in San Francisco zusammen. Jede Community hat ihre eigene beeindruckende Geschichte - aber alle die gleiche Herausforderung: Mir ihrer Arbeit verdienen sie gar kein oder zu wenig Geld.
Die Finanzierung einer Community ist immer noch schwierig, auch wenn die Arbeit innerhalb der Facebook-Gruppen und Chats wächst. Ein anwesender Community Leader erzählte heute, dass er nach dem eigentlichen Job Stunden für sein Projekt aufwendet. Aus Passion und weil er weiß, dass er mit seiner Arbeit etwas Gutes tut.
Trotzdem wächst es ihm manchmal über den Kopf. Vor allem, weil ihm finanzielle Mittel für die Community fehlen. Fast alle von uns kämpfen mit diesem Problem. 90 Prozent der Teilnehmer äußerten sich ähnlich, als sie von Facebook befragt wurden.
"Wir lernen alle voneinander"
Bei unserem Leadership Program war das heute ein großes Thema. Noch hat Facebook noch keine konkreten Empfehlungen abgegeben. Das Facebook Leadership Programm soll ein Anfang sein, um sich mit den Wünschen und Bedürfnissen der Communities vertraut zu machen. "Wir lernen alle voneinander", waren die Worte von Jennifer Dulski, Head of Groups & Community, am ersten Tag.
Die Mischung der ausgewählten Communities tut dem Austausch gut. Es ist ein guter Themenmix und genau das richtige Verhältnis zwischen Non Profit Companies und kommerziellen Projekten.
Facebook bemüht sich, uns allen ein gutes Gefühl zu geben. Wie schon am ersten Tag wurde die Arbeit der Community Leader sehr gelobt. Diesmal vor allem von Chris Cox, Chief Product Officer von Facebook. Er erklärte in seiner Keynote, warum er die Community als Herzstück von Facebook ansieht. "Ihr seid die Menschen, warum wir das hier tun", sagte er.
In einer 30-minütigen Feedback-Runde wurden ihm dennoch sehr direkte Fragen von den 115 Teilnehmern gestellt. "Wie geht es mit dem Algorithmus-Wechsel weiter?", "Wie bekämpft ihr Fake-News und Bots?", "Könnt ihr die Verbreitung von Fake News via WhatsApp während der Wahl in Brasilien verhindern?" Cox versicherte, dass Vertrauen und Verantwortung gerade die wichtigsten Themen bei Facebook seien.
Die Welt zu einem besseren Ort machen
Danach fanden die ersten Trainings des Facebook Leadership Programms statt. In kleinen Gruppen konnten wir darüber diskutieren, mit welchem Projekt die Community weiterentwickelt wird. Wie werden die 50.000 Dollar, die jeder zu Verfügung hat, eingesetzt und wie bleibt ein Funding-Projekt nachhaltig?
Die Vernetzung mit der anderen Teilnehmern empfinde ich als besonders hilfreich. Man merkt, dass die Communities überall auf der Welt mit ähnlichen Problemen kämpfen. Umso besser, dass wir uns jetzt über Lösungen austauschen können. Ich staune immer wieder, was für großartige Menschen es hier gibt und bin mir sicher, dass sie mit ihrer Arbeit die Welt zu einem besseren Ort machen können. Und ich hoffe, dass Facebook sie und andere Communties in welcher Form auch immer unterstützt.
Weitere Infos zum Programm und seinen Teilnehmern gibt es hier und hier.
Die Autorin: Sara Urbainczyk war Digital-Managerin beim Medienkonzern Bauer, als sie gemeinsam mit Marion Scheithauer und Miriam Wiederer 2016 "Echte Mamas" gründete. Heute hat die Facebook-Seite über eine halbe Million Fans und die Hauptgruppe fast 65.000 Mitglieder. Daneben ist "Echte Mamas" auch auf Instagram, Twitter und als klassische Website präsent.