#MachenWirDasBesteDraus Vol. 9

Post-Corona: die Konferenz für Zukunftsstrategien

In unserer virtuellen W&V-Konferenz #MachenWirDasBesteDraus geben Ihnen Impulse, regen zum Nachdenken an und unterstützen Sie mit konkreten Tipps, um die Corona-Krise so gut wie möglich zu überstehen und das New Normal positiv zu gestalten. Los gehts am, Dienstag 6. Oktober und 16 Uhr. Die Anmeldung ist kostenlos. 

Was vor dem TV-Duell für Trumps Beraterin Hope Hicks schwer einzuschätzen war: Wie würden die Umfragen nach dem Battle gegen Biden sein? Und wie würde die Welt reagieren, wenn sie und Donald danach wirklich den Notnagel ziehen würden. Wenn sie zu einem Mittel greifen würden, das wohl perfider nicht sein kann. Eine Strategie, die auf der Angst der Welt basiert. Aus der Trump als der Held hervorgeht. Ein Wort, das alles andere in den Schatten stellt: Corona! 

Ich stelle mir die Diskussion vor dem TV Duell ungefähr so vor: 

Hope Hicks: "Mr. President, machen Sie sich keine Sorgen. Ich hab's jetzt. Wenn wir nach dem Duell nicht klar vorn liegen, dann bekomme ich Halsschmerzen. Und krieg Schnapp-Atmung."

Trump: "Baby, warum? Sie sollten sich das dann nicht so zu Herzen nehmen. Wir schaffen das. Spätestens im zweiten Duell."

Hicks: "Mr.President. Ähm, nein. Ich meine...ich würde mich testen lassen! Und zufällig wäre ich positiv!"

Trump: "Sie sind immer positiv, Hicks. Immer. Wenn Sie den Raum betreten, dann..."

Hicks: "Ich helfe Ihnen: Ich meine den Corona-Test. Ich mache einen Corona-Test. Und der ist zufällig positiv. Bei Ihrer Frau auch, damit es nicht so auffällt."

Trump: "Hicks! Sie sind genial. Darf ich das Virus dann auch haben? Bitte! Och bitte! Dann hätte ich so viel Zeit für Twitter. Und könnte den Wahlkampf aus dem Homeoffice machen. Darf ich auch Corona haben?"

Hicks: "Sehr gerne. Machen wir so. Sie haben dann natürlich auch Corona. Amerika muss bangen. Amerika muss in jeder Minute wissen wollen: Wie geht es denn dem geliebten Präsidenten?"

Trump: "Perfekt! Das bringt richtig Reichweite. Super! Am Anfang geht es mir erstmal noch gut. Das twittere ich auch. Dann wird es mir sehr schlecht gehen. Au ja! Das twittere ich natürlich. Ach, Sie werden sicher einen guten Plan machen, wann es mir wie geht. Oder?"

Hicks: "Der Plan ist längst fertig, mein Präsident. Bis einige Tage vor der Wahl, jede Minute ist eingeplant. Jede Botschaft."

Trump: " Sie sind toll, Hicks! Aber...warum steht der Plan nur bis einige Tage vor der Wahl? Wir brauchen das Drehbuch bis zum Ende!"

Hicks: "Na, kurz vor der Wahl sind Sie ja auch wieder gesund. Sie haben es doch immer gesagt: Corona ist gar nicht so schlimm. Und Sie sind der Beweis. Der LEBENDE Beweis. Nichts kann sie besiegen. Nicht einmal Corona."

Trump: "Hicks! Es ist so einfach ein Held zu sein. Es ist so einfach great again zu sein. Es ist so einfach mit einer solchen Frau wie Ihnen an der Seite. Was machen Sie heute Abend noch?"

Während die Demokraten in diesen Stunden die Schampus-Flaschen köpfen, und den Untergang Trumps feiern, naiv glauben, dass Biden den Wahlkampf schon gewonnen hat, werden im Newsroom des White House Twitter-Meldungen geschrieben. Hope Hicks plant das Zoom-Video-Duell zwischen Trump und Biden, und Amerika klickt sich die Finger wund. Um zu erfahren, wie es dem Präsidenten geht. Trump wird das erste sein, woran die Amerikaner denken, wenn sie am Morgen aufstehen. Trump wird das letzte sein, woran die Amerikaner denken, wenn sie zu Bett gehen. Propaganda in Reinform. Auch Medien wie Bild werden der Hicks-Kampagne auf den Leim gehen, spätestens heute Nachmittag werden uns Ärzte erklären, wie gefährlich Corona für Trump ist. Einige Tage später werden uns andere Medien erklären, wie wir uns noch besser vor Corona schützen können, damit es uns nicht so geht wie dem Präsidenten. Alles, aber auch wirklich alles wird auf Donald Trump einzahlen. Nicht nur in Amerika, sondern auch mit der Hilfe der internationalen Medien. Es ist: Die perfekte PR-Strategie. Und sie wird aufgehen. Leider. 

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Autor: Mike Kleiß

Mike Kleiß ist Gründer und CEO der Kommunikationsagentur GOODWILLRUN. Für Focus-Online schreibt der passionierte Läufer als Kolumnist, in seinen Podcasts spricht er über Hunde und Fussball. Als Kommunikations-Stratege berät er internationale Marken. Der gelernte Journalist lebt für Marken und Medien, und darüber schreibt er regelmäßig bei W&V.