Der ARD-Vorsitzende und Intendant des Südwestrundfunks, Kai Gniffke, zeigte sich in einer anschließenden Diskussionsrunde offen für einen Dialog über eine stärkere Zusammenarbeit öffentlich-rechtlicher und privater Sender. «Das ist ein weiter Weg», sagte er zu dem Vorschlag von Habets. «Aber die Vision ist großartig.»

Die Frage sei mit Blick auf große Streamingdienste, ob man zulasse, dass eine Handvoll Konzerne mit ihren Algorithmen und auch mit ihrer Finanzkraft den kompletten Medienmarkt in Deutschland dominierten.

«Da haben wir nur eine Chance, wenn wir eher in Richtung Kooperation denken als in Richtung «Wie können wir uns gegenseitig eins auswischen».»

Streaming für alle

Die Koordinatorin der Rundfunkkommission und rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab sprach ebenfalls von einer «tollen Vision». Sie wies darauf hin, dass es verschiedene Herangehensweisen brauche. So könnten etwa die privaten Sender ihre Angebote auf einer Plattform bündeln, und die öffentlich-rechtlichen machten etwas anderes. «Es gibt superviele Möglichkeiten, die wir seitens der Politik gar nicht vorgeben wollen.» Es gebe auch die Möglichkeit einer Kooperation zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern, das sei eine Frage der Verhandlungen. «Aber am Ende muss klar sein: Es muss fair sein.»

ProSiebenSat.1-Vorstandschef Habets sagte, er sei überzeugt davon, dass es in Deutschland einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk brauche, der informiere und seine digitale Reichweite einsetze, um die Vielfalt der Gesellschaft abzubilden.