Google-Manager gaben sich dagegen betont gelassen mit Blick auf den Wandel durch Künstliche Intelligenz. Über die Jahre habe man schon viele Veränderungen bei der Websuche durchgemacht, sagte etwa der Chef von Google und Alphabet, Sundar Pichai. Google werde sich von den Wünschen der Nutzer und den eigenen Standards für Qualität leiten lassen. Künstliche Intelligenz komme schon in vielen Angeboten des Konzerns zum Einsatz. Den Einsatz der hauseigenen Antwort auf ChatGPT mit dem Namen Bard werde man schrittweise ausbauen.

Bei allem KI-Hype waren beide Tech-Schwergewichte im vergangenen Quartal aber noch auf ihre angestammten Geschäftsbereiche angewiesen. Microsoft profitierte von der Nachfrage nach Software- und Cloud-Diensten. Google bekam die Abkühlung des Online-Werbemarktes deutlich zu spüren. 

Das Anzeigengeschäft von Google schwächelt

Die Anzeigenerlöse des Internet-Konzerns gingen im Jahresvergleich leicht zurück. Sparmaßnahmen wie der mit Abfindungen verbundene Abbau Tausender Jobs und die Aufgabe von Büroräumen schlugen beim Mutterkonzern Alphabet zugleich mit Kosten von 2,6 Milliarden Dollar zu Buche, denn der Spareffekt greift erst später.
Im Kerngeschäft mit Werbung rund um die Websuche legten die Erlöse um 1,8 Prozent auf 40,36 Milliarden Dollar zu. Bei Youtube sanken die Anzeigeneinnahmen von 6,87 auf 6,69 Milliarden Dollar. Es war der dritte Quartalsrückgang für die Videoplattform in Folge. Laut Finanzchefin Ruth Porat stabilisierte sich das Geschäft zuletzt aber.
Im Cloud-Geschäft stiegen die Erlöse dagegen deutlich von 5,82 auf 7,45 Milliarden Dollar - und die Sparte war mit einem operativen Gewinn von 191 Millionen Dollar auch erstmals profitabel.
Dank der Zuwächse im Cloud-Geschäft stieg der Konzernumsatz von Alphabet insgesamt um 2,6 Prozent auf 68 Milliarden Dollar (rund 62 Mrd Euro). Das sind nicht die Wachstumsraten, die Anleger früher gewohnt waren. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um rund 1,5 Prozent zu, nachdem Alphabet einen bis zu 70 Milliarden Dollar umfassenden Aktienrückkauf angekündigt hatte.
Unterm Strich verbuchte Alphabet einen Quartalsgewinn von gut 15 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Das waren 8,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Microsoft im Aufschwung 

Microsoft dagegen steigerte seinen Quartalsgewinn um neun Prozent auf 18,3 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 52,9 Milliarden Dollar zu. Vor allem das Cloud-Geschäft rund um die Azure-Plattform, die Unternehmen Rechenkapazität und Anwendungen im Internet verkauft, brummte mit einem Umsatzplus von 27 Prozent weiter. Auch im laufenden Quartal werde Azure das Wachstum antreiben, sagte Finanzchefin Hood. Die Zahlen übertrafen die Markterwartungen klar. Anleger ließen die Aktie nachbörslich um 8,5 Prozent steigen. (dpa)

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Autor: W&V Redaktion

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