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Wettbewerb:
Sechs Finalisten für "die dreisteste Umweltlüge des Jahres"
Aus 1200 Nominierungen wählte die Deutsche Umwelthilfe sechs Kandidaten in die Endrunde ihres Negativpreises. Auch Lovebrands wie Edeka und McDonald's sind darunter.
![Eine Frau trägt eine Tüte von Edeka.](/var/wuv/storage/images/werben-verkaufen/themen/kreation/sechs-finalisten-fuer-die-dreisteste-umweltluege-des-jahres/10217337-4-ger-DE/Sechs-Finalisten-fuer-die-dreisteste-Umweltluege-des-Jahres5_gross.jpg)
Foto: DUH
Nachhaltigkeit ist für immer mehr Menschen ein wichtiger Faktor für die Kaufentscheidung. Umso wichtiger ist es deshalb, solche Produkte passend zu deklarieren. Viele Unternehmen bezeichnen ihre Produkte jedoch als nachhaltig, auch wenn sie es nicht sind. Dieses Greenwashing kritisiert die Deutsche Umwelthilfe - und nominiert besonders dreiste Unternehmen deshalb für den Goldenen Geier.
Um Umweltlügen als solche zu entlarven, wandte sich die Deutsche Umwelthilfe zunächst an die Öffentlichkeit. In den vergangenen Wochen sind knapp 1200 Nominierungen eingegangen, daraus wurden die sechs Finalisten für den Schmähpreis ermittelt. Bis zum 12. September kann online abgestimmt werden, wem der Preis verliehen werden soll.
"Greenwashing und damit verbunden die Täuschung der Verbraucherinnen und Verbraucher ist ein zunehmendes Problem. Glaubt man vielen aktuellen Werbeversprechen, gibt es keine umweltschädlichen Produkte mehr. Angeblich klimaneutrale Flugreisen und Benzin werden versprochen – dabei ist genau das Gegenteil richtig", sagt Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe. "In der Realität leistet keines der nominierten Produkte einen positiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, sie treiben uns nur noch tiefer in die Klimakrise hinein. Mit dem Schmähpreis Goldener Geier machen wir auf diese Fehlentwicklung aufmerksam."
Umweltfreundlicher Kraftstoffverbrauch - geht das?
Eines der nominierten Unternehmen ist Shell. Hier wird den Kund:innen klimaneutrales Tanken angeboten - wie genau das durch den Kraftstoffverbrauch ausgestoßene CO2 kompensiert werden soll, lässt Shell jedoch offen. "Wie absurd diese ärgerliche Täuschung der Shell-Kunden über klimaneutrales Tanken ist, zeigt sich, wenn man diese Logik einmal zu Ende denkt: Demnach würden rund 225 Millionen Euro jährlich ausreichen, um ganz Deutschland sofort Benzin-klimaneutral zu machen, obwohl real natürlich trotzdem mit jedem Auto-Kilometer das schädliche CO2 weiter in die Atmosphäre gelangt und auch die Kostendimension stimmt so gar nicht: Legt man die vom Umweltbundesamt ermittelten Klimakosten einer Tonne CO2 zugrunde, ergibt sich für den gesamten Benzinverbrauch in Deutschland die tatsächliche Summe von rund 9,7 Milliarden Euro pro Jahr", heißt es von der Deutschen Umwelthilfe.
Ähnlich geht Lufthansa vor und bietet CO2-neutrales Fliegen mit dem Green-Tarif. Gelingen soll das vor allem durch CO2-Kompensationsprojekte sowie zum kleineren Teil durch den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert jedoch nicht nur solche Kompensationsprojekte, auch grüne Kraftstoffe, die die umweltschädliche Wirkung des Fliegens begrenzen könnten, stehen noch nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung.
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"Nachhaltiger" Plastikmüll
Unter die Nominierten hat es auch die Mehrwegtüte von Edeka geschafft. Seit Anfang des Jahres gilt in Deutschland ein Verbot für Plastiktüten, Edeka hat jedoch ein Schlupfloch gefunden: Das Unternehmen hat seine Plastiktüten um wenige Mikrometer dicker gemacht – so fallen sie nicht mehr unter das Verbot.
Ähnlich steht es um die recycelten Einweg-Plastikflaschen von Volvic. "Umweltfreundlich ist das jedoch nicht, denn auch die Herstellung von Recyclingmaterial verschlingt Energie, Chemikalien und Ressourcen", heißt es in der Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe. Viel ökologischer sei es, Wasser regional wiederbefüllbaren Mehrwegflaschen anzubieten.
Ähnlich viel Plastikmüll erzeugt Hello Fresh. Das Unternehmen wirbt für den mengengenauen Einkauf frischer Lebensmittel und will so Lebensmittelabfälle reduzieren. Dafür liefert HelloFresh die vielen Zutaten für die bestellten Speisen in Kleinstverpackungen. Das beugt zwar der Lebensmittelverschwendung vor, sorgt aber für enorme Mengen an Plastikmüll.
Mit dem Slogan "Wir reden keinen Müll - wir machen einfach weniger" hat es McDonald's und die Kampagne "Better M" auf die Liste der Nominierten geschafft. Die Menge an Verpackungsmüll stieg bei McDonald's von 2016 bis 2019 um 6.000 Tonnen auf über 51.000 Tonnen - von weniger Müll kann hier kaum die Rede sein. Alternative Verpackungsmaterialien machen laut Deutscher Umwelthilfe kaum einen Unterschied. "Auch dünneres Wickelpapier um die Burger ist Augenwischerei, wenn sogar beim Vor-Ort-Verzehr nahezu alles in Wegwerf-Verpackungen serviert wird", heißt es in der Pressemitteilung.
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