Preisstrategie:
Tesla will Preise für E-Autos halbieren
Tesla-Chef Elon Musk gab beim "Investor Day" aktuelle Zahlen preis - etwa wie viele Teslas 2022 ausgeliefert wurden und welche ambitionierten Produktionsziele er verfolgt. Außerdem malte er eine rosige Zukunft für die Elektromobilität an die Wand.
Tesla-Chef Elon Musk hat deutlich günstigere Elektroautos in Aussicht gestellt. Auf dem jährlichen «Investor Day» in Austin (Texas) kündigten der Konzernchef und weitere Tesla-Manager an, dass es möglich sei, im Rahmen eines «Masterplan 3» die Kosten für künftige Fahrzeuggenerationen um die Hälfte zu senken. Konkrete Umsetzungspläne wurden aber nicht vorgestellt. Beobachter hatten zuvor mit der Ankündigung eines kleineren und erschwinglicheren E-Fahrzeugs von Tesla gerechnet, die Musk allerdings schuldig blieb.
Der Markt reagierte enttäuscht auf die vagen Ankündigungen. Die Tesla-Aktien fielen im nachbörslichen Handel um mehr als 5 Prozent.
Die Tesla-Aktien hatte sich allerdings die Wochen zuvor von den Rückgängen im Jahr 2022 erholt und waren im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 60 Prozent gestiegen.
In dem Webcast sprachen Musk und weitere Tesla-Führungskräfte ausführlich über den weltweiten Einsatz nachhaltiger Energien. Dabei kündigten sie an, dass Tesla über die Elektromobilität hinaus eine aktive Rolle bei der «Wiederbelebung des Stromnetzes mit erneuerbaren Brennstoffen» spielen werde. Der Konzern bietet nicht nur Elektrofahrzeuge an, sondern ist insbesondere in den USA auch als Anbieter von Energiespeichersystemen für private Haushalte aktiv.
Das Unternehmen meldete für 2022 Auslieferungen von rund 1,3 Millionen Fahrzeugen. Tesla hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 rund 20 Millionen Elektrofahrzeuge pro Jahr zu produzieren, wie die Unternehmensleitung bekräftigte. Teslas Finanzchef Zach Kirkhorn schätzte, dass das Unternehmen sechsmal mehr investieren müsste als bisher, um dieses langfristige Ziel zu erreichen. Die Kosten dafür könnten sich auf 175 Milliarden Dollar belaufen, sagte er.
Bei der in Aussicht gestellten Kapazitätserweiterung steht die Frage im Raum, ob Tesla dafür nicht seine Modellpalette signifikant erweitern müsste. Der Autohersteller bietet bislang nur Modelle an, die am oberen Ende des Marktes angesiedelt sind. Das Pickup-Modell Tesla Cybertruck wurde bereits 2019 angekündigt, wird aber bislang nicht in Serie produziert. Die Tesla-Manager versprachen, dass der Cybertruck noch in diesem Jahr in größeren Stückzahlen auf den Markt kommen soll.
Nach Angaben von Tom Zhu, im Konzern für die weltweite Produktion verantwortlich, hat Tesla bis zu diesem Tag insgesamt vier Millionen Autos produziert. «Wir haben 12 Jahre gebraucht, um die erste Million zu bauen, und etwa 18 Monate für die zweite Million. Bei der dritten Million waren es 11 Monate. Für die vierte Million haben wir dann weniger als 7 Monate gebraucht», sagte Zhu und verwies auf die verbesserte betriebliche Effizienz des Unternehmens.
Tesla verfügt derzeit über eine Produktionskapazität von knapp zwei Millionen Fahrzeugen pro Jahr. Im Vergleich zu klassischen Automobilkonzernen ist das aber vergleichsweise wenig. So kam Volkswagen in seinem besten Jahr auf knapp elf Millionen produzierte Fahrzeuge und verfügt über mehr als 100 Fabriken.
Livestream vom Tesla Investors Day:
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