Längst in der Modewelt angekommen

Ihren rebellischen Touch hat die Jogginghose lange verloren. Weis beschreibt den Mechanismus, der dahintersteckt: Die Modewelt verleibe sich ein Kleidungsstück und damit auch dessen subversives Element ein. "Dann ist es vorbei damit, dann ist es Mainstream."
Ist die Jogginghose gesellschaftlich inzwischen so akzeptiert, dass man sie überall trägt - nach ihrem Aufschwung durch Lockdown und Homeoffice? Modehistorikerin Karner differenziert: Je jünger und/oder hipper, desto verbreiteter sei sie als alltägliches Kleidungsstück. "Menschen ab Mitte 20 tragen sie zum Semmeln holen oder auf dem Weg ins Fitnessstudio, aber eher nicht im Büro oder Theater", so ihre Einschätzung.

Jogginghose von Gucci: Mit 1300 Euro ist man dabei.

Modeexpertin Weis sieht noch immer einen Hauch von Lässigkeit darin, zu bestimmten Anlässen in Jogginghose aufzulaufen. Botschaft: Ich kümmere mich nicht um bürgerliche Konventionen. Aber wie passt dazu, dass auch Luxuslabel wie Gucci oder Prada Modelle im Sortiment haben? Trends aus der Streetwear aufzugreifen, sei eine gängige Methode, um die junge Zielgruppe zu erreichen, erklärt Weis. "Dabei ist die Jogginghose eigentlich alles andere als prätentiös. Das führt das Ganze ein bisschen ad absurdum." Und mit einem Kleidungsstück zum Joggen hat es in diesem Fall gar nichts mehr zu tun. (Alexandra Stober, dpa)

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