Übernahmeschlacht:
Bertelsmann kämpft weiter um US-Buchverlag Simon & Schuster
Ein Bundesgericht in den USA hat die Übernahme des Bucherverlages Simon & Schuster durch die Bertelsmanntochter Penguin Random House untersagt. Doch Bertelsmann will sich nicht geschlagen geben.
Der Medienkonzern Bertelsmann gibt sich im Ringen um eine Übernahme des US-Buchverlags Simon & Schuster nicht geschlagen. Ein Bundesgericht hatte den Kauf durch die Konzerntochter Penguin Random House untersagt. Am Dienstag kündigte Bertelsmann an, im Eilverfahren Berufung einzulegen. "Wir sind unverändert davon überzeugt, dass Bertelsmann und Penguin Random House für Simon & Schuster das beste kreative Zuhause wäre - mit einer Vielfalt von Verlagen, die unabhängig voneinander unter einem Dach agieren könnten", teilte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe mit.
Die US-Regierung hatte eine kartellrechtliche Klage gegen den milliardenschweren Übernahmeplan eingereicht und war damit vor dem Bezirksgericht in Washington erfolgreich. Diese Entscheidung schütze den Wettbewerb auf dem Buchmarkt und sei ein Sieg für Autoren, Leser und den freien Austausch von Ideen, teilte das Justizministerium mit. "Der geplante Zusammenschluss hätte den Wettbewerb eingeschränkt, die Vergütung der Autoren verringert, die Breite, Tiefe und Vielfalt unserer Geschichten und Ideen geschmälert und letztlich unsere Demokratie verarmt."
Bertelsmann erwiderte, man teile weder die Einschätzung des Gerichts noch die des Ministeriums. "Beide beruhen auf falschen Grundannahmen, unter anderem auf einer unzutreffenden Marktdefinition", erläuterte Vorstandschef Rabe. "Ein Zusammenschluss wäre im Sinne des Wettbewerbs."
Die Unternehmen hatten die geplante Übernahme im November 2020 bekanntgegeben. Der Kaufpreis sollte 2,18 Milliarden Dollar betragen. Der in New York ansässige Verlag Simon & Schuster gehört bislang zum US-Medienkonzern Viacom CBS und veröffentlicht unter anderem die Bücher von Erfolgsautor Stephen King. (dpa/st)
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