
Investorenbeteiligung:
DFL-Chefin zu Teilverkauf von Medienrechten: "Vereine mitnehmen"
Die Deutsche Fußball-Liga denkt an einen Teilverkauf der Medienrechte an Investoren. Für DFL-Chefin Donata Hopfen wird das Thema immer wichtiger, weil die Vereine in Corona-Zeiten massiv an Umsatz eingebüßt haben.

Foto: Shutterstock Michael715
Die Deutsche Fußball Liga will vor dem möglichen Teilverkauf von Medienrechten an Investoren Regionalkonferenzen für die Vereine organisieren. Geschäftsführerin Donata Hopfen will "die Clubs früh mitnehmen", wie sie am Dienstag beim Kongress Spobis in Düsseldorf sagte. Es gehe bei dem angestoßenen Prozess um "Szenarien, die die Chance haben, von den 36 Vereine angenommen zu werden".
Im Mai 2021 hatte es die DFL-Mitgliederversammlung abgelehnt, damals laufende Gespräche über eine Investorenbeteiligung an einer DFL-Tochtergesellschaft für die Auslandsvermarktung fortzusetzen.
Hopfen sieht nun aber andere Voraussetzungen. Die Vereine haben laut Hopfen "in der Corona-Zeiten eine Milliarde an Umsätzen verloren". Es gebe inzwischen weitere Probleme wie die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. "Krisenmodus ist das neue Normal", sagte die DFL-Chefin.
Eine der wichtigsten Aufgaben ist für Hopfen die nächste Ausschreibung der nationalen Medienrechte. Das war bei ihrem Start bei der DFL zu Beginn des Jahres "eines der ersten Themen, die wir angegangen sind". Die DFL-Geschäftsführerin erklärte: "Wir arbeiten an der Konzeption der Ausschreibung." Pro Spielzeit kassiert die Liga bis zur Spielzeit 2024/25 durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro.
Ob es nach dem knappen Rückgang dieser Einnahmen beim nächsten Vertrag wieder mehr Geld geben wird, sei schwer zu prognostizieren, sagte Hopfen. "Unser Anspruch ist es, das hohe Niveau zu halten. Das ist ambitioniert." Die größere Herausforderung "ist international. Da haben wir Potenziale. Da hängen wir nach." Die seit Januar bei der DFL beschäftigte Hopfen machte den Clubs aber keine Hoffnung auf schnelle Zuwächse und verwies unter anderem auf langfristige Vereinbarungen. Verträge, die im kommenden Jahr auslaufen, haben nach ihren Angaben ein Volumen von gerade einmal zwölf Millionen Euro.
Bayer Leverkusen Geschäftsführer Fernando Carro hat zu geringe Einnahmen aus der Auslandsvermarktung der Medienrechte der Fußball-Bundesliga beklagt. "150 Millionen sind nicht der Anspruch, den wir haben", kritisierte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Erstligisten am Dienstag beim Kongress SpoBis in Düsseldorf. Die Rechte seien "völlig unter Markt verkauft".
In der vergangenen Saison hatte die Liga rund 150 Millionen Euro netto im Ausland eingenommen. In der laufenden Spielzeit werden nach dpa-Informationen von der Deutschen Fußball Liga rund 170 Millionenprognostiziert.
"Es muss der Anspruch sein, die Erlöse zu steigern", sagte Oliver Mintzlaff von RB Leipzig. Hopfen habe in diesem Bereich "ein schweres Erbe übernommen". Mintzlaff appellierte aber auch "an die Eigenverantwortung der Vereine". Der RB-Chef will "die Clubs in die Pflicht nehmen", wenn es um Reisen ins Ausland geht. Mintzlaff schlug vor: "Wer sich nicht einbringt, partizipiert weniger oder gar nicht."
Ähnlich äußerte sich Carsten Cramer aus der Geschäftsführung von Borussia Dortmund "Wir können mehr präsent sein", sagte Cramer und fragte provokant: "Warum immer Trainingslager in der Schweiz oderÖsterreich machen?" (dpa/st)
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