TechTäglich:
Berlin: Server-Irrsinn in der Verwaltung
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin – und helfen den Verwaltungsbeamten am besten bei der Digitalisierung: Aktuell droht wieder mal ein Sicherheitsrisiko. Welche Maschinen schuld sind und was im Oktober noch droht.
Hauptstadt, wie wir sie kennen: In Berliner Behörden sind die Fenster nicht mehr dicht. Wie der Tagesspiegel berichtet, herrscht in der Verwaltung der Server-Irrsinn. Die auf Windows basierenden Server erhalten keine Sicherheits-Updates mehr. Das liegt daran, dass mehrere Dutzend Maschinen mehr als 15 Jahre alt sind. Microsoft hat die Security-Updates für die alten Teile am 10. Januar eingestellt. Klaus-Peter Waniek, Landesbevollmächtiger für Informationssicherheit, scheint ohnmächtig und bestätigt ein "Sicherheitsrisiko". Erst drei Tage nach dem Aus für Security-Updates erkannte die Verwaltung: "Der Weiterbetrieb [der Server] ist im Sinne einer Schwachstelle mit höchster Kritikalität zu bewerten."
Helfen könnte der Umstieg auf aktuelle Windows-Versionen. Doch der gestaltet sich schwierig. Während Waniek die "Ablösung der veralteten Systeme zur Vermeidung einer Eskalation dieses IKT-Sicherheitsvorfalles" anmahnt, bleibt die Innenverwaltung doch recht entspannt. Man habe "längerfristig" geplant, alte Server auszutauschen. Dann habe es aber "Verzögerungen gegeben. Für die verbleibenden Server wurden zusätzliche Schutzmaßnahmen veranlasst."
Wer hat den rechtzeitigen Servertausch verschlafen? Wie so oft in Berlin: Genaues weiß man nicht. Nur so viel: Jetzt gibt es laut Ralf Kleindiek, Chief Digital Officer der Berliner Verwaltung, eine "Gefährdungssituation". 5 vor 12! Diese sei hoch: "Wir müssen alle sehr wachsam sein." Er will die Bedrohungslage "fortwährend beobachten".
Der nächste Katastrophentag ist aber schon am Horizont erkennbar: Es ist der 10. Oktober 2023! Dann beendet Microsoft den Support für die Windows Server 2012 und die Windows Server 2012 R2. Und man hätte es sich denken können: Die Berliner Verwaltung hat noch über 800 Server dieser Modellreihen im Einsatz, erfuhr der Tagesspiegel. In der Innenverwaltung stünden 324 veraltete Server. Knapp zehn Monate sind noch Zeit. Ob Berlins Digital-Experten bis dahin Ersatz beschaffen können? Sonst könnte der eine oder andere zuständige Mitarbeiter der Verwaltung bald abgeservert werden...
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