TechTäglich:
Google erhöhte heimlich Anzeigen-Preise
Hat Google in den USA eine Monopolstellung – und wurde diese missbraucht? In einem XXL-Verfahren wird diese Frage gerade geklärt. Jetzt sind Leaks an die Öffentlichkeit gelangt: Dabei geht es um angebliche Google-Tricksereien.
In den USA läuft der zweite Akt, sprich die zweite Woche im Kartellverfahren USA vs. Google. Der Suchmaschinen-Riese, der mit Suchanzeigen allein 2019 bereits 98 Milliarden US-Dollar einspielte, gerät aufgrund seiner Marktmacht dabei immer mehr in Not.
Die Anwälte des US-Justizministeriums behaupten, es habe seitens Google Tricks bei der Berechnung von Google-Anzeigen gegeben, von denen Kundinnen und Kunden nichts erfahren hätten. Die Suchanzeigen seien "der wahre Umsatzbringer" von Google.
Der Vorwurf: Google habe Werbetreibende aufgrund seiner Dominanz täuschen können und die Preise für Werbetreibende heimlich erhöht. Eine leitende Google-Führungskraft, der Google-Ads-Manager Jerry Dischler, hat dieses Vorgehen laut The Verge offenbar im Zeugenstand bestätigt. Mal habe Google die Preise einfach um 5 Prozent erhöht, mal um 10 Prozent, aber ohne dies gegenüber den Werbetreibenden zu kommunizieren. Dischler habe erklärt: "Wir neigen dazu, Werbetreibende nicht über Preisänderungen zu informieren."
So soll Google mit den Mehreinnahmen aus Anzeigen "eine Durststrecke" beim Suchmaschinengeschäft in 2019 zu überbrücken versucht haben. Eine geleakte E-Mail zitiert Dischler mit den Worten: "Wir schütteln die Kissen." Das soll sich gelohnt haben. Durch die Preiserhöhungen bei Anzeigen durch die Hintertür soll Google in diesem Geschäftsfeld dann 2020 über 100 Millionen US-Dollar einkassiert haben…
Das Portal Big Tech on Trial schreibt, der Nachweis, dass Google die Anzeigenpreise ohne geringen Wettbewerbsdruck erhöhen könne, spiele dem US-Justizministerium bei der Diskussion, ob Google ein rechtswidriges Monopol betreibe, in die Hände. Der Prozess kann sich bis November hinziehen. Ein Urteil wird auch erst für 2024 erwartet.
Google selbst bleibt im Anzeigengeschäft parallel natürlich höchst aktiv: Google wird automatisch erstellte Assets in diversen Märkten (auch in Deutschland) und Sprachen einführen. Damit will man Suchanzeigen optimaler und effektiver für Werbetreibende gestalten. Bei den ACA handelt es sich laut Google um "eine Opt-in-Kampagneneinstellung, die relevante Überschriften und Beschreibungen aus den Landing Pages der Werbetreibenden sowie aus schon bestehenden Anzeigen erstellt". ACa werden für Werbetreibende angeboten, die Such- oder Performance-Max-Kampagnen gebucht haben.
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