TechTäglich:
ZDF erlegt sich neue KI-Grundsätze auf
Der Umgang mit der KI-Technik beschäftigt das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Neue Grundsätze, die so auch für andere Unternehmen gelten könnten, sollen künftig verpflichtend sein. Und was wird aus echten Moderatoren?
Wie umgehen mit der KI? Es braucht eine klare Strategie für Agenturen und Unternehmen. Und das gilt auch für Öffentlich-Rechtliche! Daher hat das ZDF neu definiert, wie in der Redaktion KI genutzt werden darf.
Künstliche Intelligenz kommt vermehrt zum Einsatz, um Inhalte zu generieren. Wie genau das funktionieren darf, ist beim ZDF nun noch detaillierter geregelt.
Das sind die neuen KI-Grundsätze des ZDF:
- Das ZDF sieht im Einsatz von generativer KI Chancen, aber auch Risiken. Es geht deshalb offen und zugleich kritisch mit dem Thema um.
- Generative-KI-Tools sollen die Arbeit der Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen.
- Die Redaktionen verantworten den Einsatz von generativer KI zur Unterstützung programmlicher, planerischer und kommunikativer Prozesse im ZDF. Der Einsatz unterliegt insbesondere den Qualitäts- und Programmrichtlinien.
- Generative-KI-Tools können im redaktionellen und journalistischen Kontext eingesetzt werden. Es gilt das Zwei-Quellen-Prinzip, wobei generative KI selbst nicht als Quelle zählt.
- Inhalte (Text, Bild, A/V), die mit Unterstützung generativer KI erstellt werden, unterliegen den Grundsätzen der journalistischen Sorgfaltspflicht. Inhalt, Herkunft und Wahrheitsgehalt sind zu prüfen.
- Mit Unterstützung generativer KI erstellte Inhalte werden durch Redakteurinnen und Redakteure geprüft, abgenommen und publiziert. Eine Ausnahme stellt die Live-UT bei Live-Übertragungen wie z.B. Sportereignissen dar.
- Generative-KI-Tools dürfen nicht mit sensiblen Daten (bspw. personenbezogenen Daten, Daten von Dritten, Unternehmensgeheimnissen) angereichert werden. Ausnahmen sind nach vorheriger Prüfung der Redaktion unter Beteiligung der jeweils zuständigen Fachbereiche möglich.
- Mit Unterstützung von generativer KI erstellte Inhalte werden, wo journalistisch geboten, für die Nutzerinnen und Nutzer kenntlich gemacht.
- Das ZDF geht mit eigenen Entwicklungen im Bereich generativer KI transparent um.
KI wird beim ZDF unter anderem auch genutzt, um Untertitel zu generieren. Diese werden derzeit noch geprüft. In der Zukunft soll die Generierung live erfolgen können, etwa bei Sport-Events. Gedacht wird auch an Gebärdensprache-Avatare.
Die KI soll aber nicht reale Moderatorinnen und Moderatoren ersetzen: "Wir sehen KI als Unterstützung, nicht als Ersatz. Wir glauben auch, dass die Erwartung der Zuschauerinnen und Zuschauer ist, echte Menschen zu sehen", sagt ZDF-Technik-Chef Andreas Grün.
Alle TechTäglich-Meldungen sind im Tech-Channel von W&V zu finden.
Du möchtest die spannendsten News aus der Digitalmarketing- und Tech-Welt jeden Tag direkt in deine Inbox? Melde dich hier für unseren W&V Digital Newsletter an.
Du willst wissen, wie und wo du dein Werbebudget am besten einsetzt? Du willst dich mit den Entscheidern der Branche austauschen? Dann ist der W&V Summit dein Ding. Melde dich hier an >>>
Wenn du KI-Tools verstehen und in deine Arbeit erfolgreich anwenden willst, bist bei den Fortbildungsangeboten von W&V genau richtig. Hier gehts zu unseren Hands-on-Trainings.