In punkto Kreativität und Digitalisierung streben Read und WPP die Führungsrolle auf dem sich wandelnden Markt an, dessen "Chancen WPP nutzen" möchte.

Konkret soll zum Wandel (und zum Wachstum) beitragen, dass WPP gute 5,5 Millionen Euro im Jahr in kreative Führung investiert - vor allem in den USA -, in Talente und in Technologie. Und sich auf die Arbeitsbereiche Kommunikation (Werbung, Content, Media, PR), Erlebnis (Service, Markenerlebnisse), E-Commerce und Technik fokussiert - das seien die, die für den Erfolg der Kunden heutzutage entscheidend seien. Mit den drei letztgenannten Bereichen erwirtschafte WPP bereits heute ein Viertel seiner Umsätze - das ist also das Geschäft, das vermutlich massiv ausgebaut wird.

Das Geschäft soll außerdem schlanker werden: WPP biete zu vieles doppelt an. Und sei damit nicht optimal auf die Bedürfnisse der Kunden weltweit ausgerichtet. Darum will Read die Strukturen vereinfachen und den Zugang zu den WPP-Angeboten erleichtern. Der Aufbau werde um die Kunden herum neu organisiert, die Zahl der Tochterunternehmen wird verringert und diese werden besser integriert, das gilt ebenso für die einzelnen WPP-Länder.

Erzieln soll dieser Plan "organisches Wachstum": Bis 2021 soll die neue Strategie dazu führen, dass die Holding 15 Prozent Profit abwirft - mindestens.

Der Sparkurs der WPP war schon 2017 verschärft worden, die Umsätze gingen stärker als der Markt zurück, Kunden kürzten Etats, im Oktober verlor WPP den lukrativen globalen Ford-Etat an BBDO. Dazu kommen aber strategische Baustellen, mit denen der Agenturkonzern zu kämpfen hat.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.