Verstöße gegen Jugendschutzbestimmungen

Gleichzeitig steht die App aber auch wegen Verstößen gegen Jugendschutzgesetze unter erheblichem Druck, vor allem in den USA und Großbritannien. So hatte die amerikanische Federal Trade Commission im Februar dieses Jahres eine Strafe von 5,7 Millionen Dollar gegen Bytedance verhängt, weil das übernommene Musical.ly illegal Daten von Jugendlichen erhoben und gespeichert hatte und sie selbst nach Aufforderungen durch die Eltern nicht löschte.

Als weiteres Problem sehen die Aufsichtsbehörden in verschiedenen Ländern die Möglichkeit, dass Erwachsene durch das Messaging-System der App Kinder kontaktieren können. TikTok hat inzwischen erklärt, dass die App angepasst und eine spezielle Kinder-Version für die jüngsten Nutzer eingerichtet wurde.

Fraglich bleibt jedoch, wie leicht sich der neu implementierte Alters-Check umgehen lässt und damit künftig weitere Ermittlungen gegen Bytedance folgen könnten – ein Problem auch für werbungtreibende Unternehmen, die mit dem Gedanken spielen, ihre Marken auf der Plattform zu integrieren.


Autor: Franz Scheele

Schreibt als freier Autor für W&V Online. Unverbesserlich anglo- und amerikanophil interessieren ihn besonders die aktuellen und langfristigen Entwicklungen in den Medien- und Digitalmärkten Großbritanniens und der Vereinigten Staaten.