Bei E-Commerce-Einkäufen, in Apps und bei Google-Produkten wie YouTube Music spielt es ohnehin keine Rolle, ob die eigene Bank Google Pay-Partner ist. Dort wird die Kreditkarte belastet, die bei Google hinterlegt ist - unabhängig davon, ob die ausgebende Bank Partner von Google Pay ist.

Viele Apps – darunter die von Adidas, Asos, Deliveroo, Flixbus und Ryanair und bald auch BVG, Hellofresh, Mediamarkt, MyTaxi und Saturn haben zusätzlich zu Paypal und anderen Anbietern den Bezahlbutton von Google Pay implementiert. In den USA sind nach Angaben von Google bereits 50 000 Onlinehändler integriert. 

Kaufdaten werden nach zehn Transaktionen gelöscht

Google will an dem Bezahldienst nichts verdienen; Banken oder Händler müssen also keinen Anteil an den über Google Pay abgewickelten Zahlungen an Google abgeben.

Auch an den Nutzerdaten will Google nicht verdienen. Man nutze sie lediglich, um dem Nutzer "Abrechnungen seiner Käufe zur Verfügung zu stellen", sagt Spencer Spinnell, Manager Emerging Platforms und Commerce bei Google. Nach zehn Transaktionen würden die Daten jeweils gelöscht. Es gehe Google vor allem darum, Android als Plattform für Nutzer noch attraktiver zu machen.

Noch ist das kontaktlose Bezahlen per Smartphone eine Nische - nicht zuletzt die Sicherheitsbedenken der Deutschen standen einem Durchbruch entgegen. Als erste Bank hatte die Deutsche Bank vor gut einem Jahr die Bezahl-App DB Mobile an den Start gebracht. Die Sparkassen wollen bis Mitte des Jahres ihren Pilotversuch in den Realbetrieb überführen und ihre Smartphone-Bezahlapp bundesweit verfügbar machen.

Offenbar steigt inzwischen auch im Bargeld-verliebten Deutschland (51 Prozent aller Rechnungen werden bar beglichen) die Nachfrage nach mobilen Bezahllösungen - zumindest unter den jüngeren Nutzern: 56 Prozent der 16- bis 29-Jährigen sind offen für das kontaktlose Bezahlen per Smartphone, erhob das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.