BVDW-Präsident Matthias Wahl sagt in einem Schreiben an die Mitglieder, Sie hätten „gegen wesentliche vertragliche Vereinbarungen verstoßen“.

Muche: Diesen Vorwurf hat uns gegenüber aber nie jemand geäußert. Wir können ihn auch nicht nachvollziehen. Im Übrigen ist es bemerkenswert, dass sich der BVDW in dieser Form öffentlich dazu äußert, denn erstens ist noch nicht einmal ein konkreter Vorwurf  erhoben und  zweitens äußert sich der Verband zu Dingen, von denen er keinerlei Kenntnis haben dürfte. Wir stehen in keinem rechtlichen Verhältnis zum BVDW. Unser Vertragspartner ist die Koelnmesse.

Im Umfeld des Verbands war außerdem von Differenzen über die inhaltliche Ausrichtung die Rede.

Muche: Das ist nur schwer nachzuvollziehen. Wir waren ja in den letzten Wochen dabei, die künftige inhaltliche Konzeption der Dmexco mit der Koelnmesse abzustimmen. Alles schien auf einem guten Weg – das wurde uns auch so mehrfach und eindeutig signalisiert. Außerdem war die letzte Dmexco ja ein voller Erfolg. Es war die beste Veranstaltung in neun Jahren, bei der bereits zuvor geäußerte inhaltliche Wünsche der BVDW-Verantwortlichen berücksichtigt wurden.

Was haben Sie nun vor?

Schneider: Wir wollen die Sache klären – und vor allem wissen, was man uns genau vorwirft. Wir wollen gerne weiter für die Dmexco arbeiten.

Sie hoffen tatsächlich noch auf eine Einigung und eine Fortsetzung Ihrer Arbeit?

Muche: Natürlich ist die Situation schwierig und für die Marktteilnehmer unübersichtlich. Aber wir haben uns nichts zu Schulden kommen lassen und haben diesen Schritt auch nicht initiiert. Und das wollen wir klären. Wir sehen keinen Grund für diese Kündigung. Und deshalb sehen wir auch keinen Grund dafür, nicht weiter für die Dmexco zu arbeiten. Die Veranstaltung war und ist unser Baby.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.