Projekt von Deepblue Networks:
Die Ghana-Bilanz: "Gehe dahin, wo die Energie ist"
Jana Hintz und Sophie Dieckmann von Deepblue Networks waren anlässlich des ersten eigenen Fotoshootings in Ghana. Zum Abschluss der Reise ziehen die Beteiligten nun Bilanz.
Die Agentur Deepblue Networks hat drei Jung-Kreative nach Ghana geschickt, wo sie vor Ort ein Fotoshooting für die Organisation Weltfilme.org organisiert haben. Über das Projekt haben sie bereits hier und hier berichtet, heute ziehen die Beteiligten das Fazit.
Frank Domhan, Geschäftsführer bei Weltfilme.org:
Bisher hat jedes unserer Projekte in Westafrika gezeigt: Der Bedarf an Ausbildung im Film- und Medienbereich ist groß. Unsere afrikanischen Partnerorganisationen erhalten viel mehr Bewerbungen als Projektplätze zur Verfügung stehen.
Die meisten Trainees schreiben nach dem Lehrgang Drehbücher und realisieren eigene Filme. Manche gründen gar eine eigene Produktionsfirma. Kurzum – viele unserer Teilnehmer können mit Hilfe unserer Projekte ihre Karrieren starten und Fuß in der Film- und Medienbranche fassen. Das mit ansehen zu können, ist allein schon Grund, uns mit Weltfilme.org zu engagieren. Zudem ist Afrika ein Kontinent des Geschichtenerzählens, der sich rasant verändert und dabei seine Identität immer wieder neu suchen und finden muss. Gerade hier ist das Filmemachen gesellschaftlich bedeutend und kann noch wesentlich ausgebaut werden.
Die Zusammenarbeit mit Deepblue in Ghana war großartig. Alle drei Mitarbeiterinnen haben sich enorm ins Zeug gelegt, um möglichst viele Interviews mit unseren Trainern und Trainees führen zu können und darüber hinaus unsere Partnerorganisationen YMCA Ghana in Fragen der Public Relations zu beraten. Wir freuen uns, wenn es nach dem Ghana-Aufenthalt mit dem gleichen Schwung und Spirit weitergeht, unsere Webseite zu erstellen.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Deepblue hat uns während der Durchführung unseres Projekts in Ghana begleitet und mit eigenen Augen gesehen, was wir vor Ort machen. Das sind die besten Voraussetzungen, um eine Webseite voller Leben und Geschichten gestalten zu können. Wir freuen uns darauf!
Sophie Dieckmann, Junior Art Director und Jana Hintz, Junior Projektmanagerin bei Deepblue Networks
Bis zum Ende der Reise konnten wir einfach nicht glauben, dass das alles wirklich passiert. Das Land und seine Menschen waren so anders als alles, was wir bisher erlebt haben. Die durchweg positive, optimistische Einstellung der Menschen und die beeindruckende Natur des Landes werden uns noch lange im Gedächtnis bleiben.
Obwohl wir das Tempo in Deutschland sehr schätzen und wir es auch in manchen Situationen vermisst haben, konnten wir von den Ghanaern lernen, dass es manchmal besser ist, im Moment zu leben und einfach mal zu genießen. Man muss nicht immer von A nach B hetzen, um seine Ziele zu erreichen. Für unseren Berufsalltag nehmen wir außerdem sehr viel kreativen Input aus Afrika mit.
Die Reise hat uns aber auch gezeigt, was die Arbeit von Weltfilme.org und anderen Organisationen in den Ländern tatsächlich bewirkt. Ein Grund mehr für uns, weiterhin an solchen Projekten mitzuarbeiten. Uns lag das Projekt Weltfilme.org schon lange sehr am Herzen. Pro bono-Projekte motivieren auf eine ganz andere Art und Weise als es normale Kundenprojekte tun. Bei ihnen hat man noch mehr das Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles zu machen und einen guten Zweck zu unterstützen. Wir können jedem nur empfehlen, sich ähnliche Herzensprojekte als Ausgleich zum Arbeitsalltag zu suchen. Vorausgesetzt der eigene Arbeitgeber gibt einem die Chance dazu.
Christian Thron, Managing Creative Director bei Deepblue Networks
Agenturen leben von der Leidenschaft fürs eigene Tun eines jeden Mitarbeiter. Hierfür braucht es immer wieder aufs Neue viel Energie. Mein Fazit für das Weltfilme-Junioren-Projekt bei Deepblue ist daher klar – Gehe dahin, wo die Energie ist und lasse sie fließen.
Ein Großteil der Wertschöpfung von Agenturen beruht auf dem Einsatz von Young Professionals, die mit ihrer Energie und Arbeitswillen viele Erfolge erst möglich machen. Nur stoßen sie dabei oft an einem Punkt, an dem Senioren oder der verantwortliche CD die Idee übernehmen, beim Kunden präsentieren und anschließend in einem Shooting oder Dreh umsetzen. Der Junior schaut oft nur noch zu und die Erfolge und tollen Momente in unserem Beruf erleben andere.
Im Zeitalter des War for Talents entscheiden sich Talente für Agenturen und nicht umgekehrt. Wir müssen also ganz neue Botschaften senden. Nach innen wie nach außen, braucht es Geschichten, die als Motivatoren funktionieren und den Werten und Zielen junger Mitarbeiter entsprechen. Egal ob Hingabe für eine sinnvolle Sache, Freiheit bei der Erledigung einer Aufgabe oder ganz profan das Ernten der Früchte eigener Arbeit. Wir brauchen bessere Argumente, um unsere jüngeren Mitarbeiter dauerhaft zu motivieren und in der Agentur zu halten.
Da war ein Projekt, wie das für Weltfilme.org, mit einer Kampagnenentwicklung und Umsetzung vor Ort in Ghana genau richtig. Unsere jungen Mitarbeiter wissen jetzt, dass bei Deepblue als Junior alles möglich ist – selbst eine Reise nach Afrika. Dort selbstständig ein mehrtägiges Fotoshooting zu realisieren und dabei jeden Tag die eigenen Grenzen aufs Neue zu verschieben, sind sicher positive Erfahrungen, die bleiben.
So wie unsere beteiligten Junioren an der Aufgabe für sich gereift sind, ist auch die Agentur in ihrem Verständnis von einem zeitgemäßen Umgang mit Young Professionals wieder ein Stück weiter. Denn wer die Energie und das Strahlen der Beteiligten erlebt hat, will automatisch mehr davon. Es sorgt für Strahlkraft nach Innen und damit vielleicht auch für sichtbarere Argumente gegenüber potenziellen neuen Talenten, die sich für Deepblue entscheiden.
Magdalena Szatkowska, Projektmanagerin bei Deepblue Networks
Sophie und Jana auf diesem Projekt zu erleben, hat mir gezeigt, dass es sich für Agenturen definitiv lohnt, Pro-bono Projekte umzusetzen und Juniorinnen das Vertrauen zu schenken. Ich persönlich glaube, dass soziale Projekte alle Mitarbeiter einer Agentur zufriedener machen, ihre Identifikation zum Arbeitgeber stärken und sie mit Stolz erfüllen. Dadurch profitiert eine Agentur schlussendlich natürlich enorm.
Auch persönlich habe ich vieles von der Reise mitnehmen können. Als Projektmanagerin habe ich immer meine To-Do-Liste und einen Zeitplan vor Augen. In Ghana ist mir bewusst geworden, dass es manchmal die Flexibilität und eine gute Portion Gelassenheit ist, die einen am Ende zum Erfolg führt. Jetzt freuen wir uns alle auf den nächsten Projektabschnitt, in dem es darum geht, die neue Weltfilme.org Website zu erstellen und sie für ihre Nutzer durch echte Geschichten und fantastische Bilder zum Erlebnis zu machen.