
Barometer:
Karriere ist hip: Manager wollen wieder aufsteigen
Der berufliche Aufstieg ist für viele Manager wieder das zentrale Karriereziel. Besonders ehrgeizig zeigt sich die Generation Y.

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Nachdem Führungskräfte in den vergangenen Jahren der Freude an ihrer beruflichen Tätigkeit sowie einer ausgewogenen Work-Life-Integration den Vorrang eingeräumt haben, wollen wieder mehr als die Hälfte von ihnen stetig weiter aufsteigen. Unter den Managern der Generation Y wollen dies sogar fast 80 Prozent.
Zu den Spitzenreitern der Karriereziele gehört in diesem Jahr erstmals auch eine Beteiligung am Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Manager-Barometer der internationalen Personalberatung Odgers Berndtson.
Für 51,2 Prozent der insgesamt 2.460 Führungskräfte, die an der Befragung zum Manager-Barometer teilgenommen haben, hat der kontinuierliche, berufliche Aufstieg wieder oberste Priorität. Damit wurde der seit 2015 zu beobachtende Trend gebrochen, dass Manager ihre Arbeitsfreude sowie eine ausgewogene Work-Life-Integration als wichtiger einstufen als ihr berufliches Fortkommen.
In den letzten drei Jahren nahm der Anteil der karrierewilligen Manager so von 49,5 über 46,8 bis auf 45,2 Prozent im vergangenen Jahr ab. Nun liegt dieser wieder klar über 50 Prozent. In der Altersgruppe der nach 1980 Geborenen streben derzeit sogar 79,8 Prozent der Führungskräfte das Maximum in ihrer Karriere an.
Karriere ja - aber nicht um jeden Preis
"Die Ergebnisse sind zum einen Spiegelbild der vielfältigen Karriereoptionen, die das derzeitige wirtschaftliche Umfeld Führungskräften bietet", sagt Olaf Szangolies, Partner bei Odgers Berndtson und Leiter des aktuellen Manager-Barometers. "Sie zeigen zum anderen aber auch, dass Karriere machen wieder 'in' ist. Und das nicht nur bei den erfahrenen Managern, sondern auch bei jungen Führungskräften der Generation Y, die ja oft als fordernd und wenig ambitioniert bezeichnet wird", kommentiert Szangolies.
Dass Karriereehrgeiz und eine ausgewogene Work-Life-Integration sich nicht gegenseitig ausschließen, zeigen auch die Antworten auf die jährliche Frage des Manager-Barometers nach der persönlichen Einsatzbereitschaft: Die große Mehrheit der Manager ist dazu bereit, für ihren nächsten Karriereschritt die Branche zu wechseln (89,0 Prozent) oder fachlich in eine neue Richtung zu gehen (69,4 Prozent) - jedoch unter Beibehaltung ihrer privaten Lebensumstände.
Beteiligung am Unternehmen
Gefragt nach den konkreten Karrierezielen, streben 68,6 Prozent der karrierewilligen Manager eine Top-Führungsposition in einem erfolgreichen mittelständischen Unternehmen an - gegenüber 41,3 Prozent, die eine Top-Position in einem Großunternehmen oder Konzern anstreben.
Am deutlichsten gestiegen ist in diesem Jahr jedoch die Anzahl der Manager, die gern in eine Rolle als (Mit-)Gesellschafter eintreten würden: 48,4 Prozent der Teilnehmer bestätigen dies als bevorzugtes Karriereziel - nach 33,4 Prozent bzw. 32,1 Prozent in den Vorjahren. Damit liegt die unternehmerische Beteiligung erstmals auf Rang 2 der Karriereziele.
"Interessant ist dabei, dass es vor allem Männer sind, deren Karriereziel eine Beteiligung am Unternehmen beinhaltet. Frauen sind hier deutlich weniger risikofreudig", ergänzt Olaf Szangolies. Darüber hinaus kennzeichnet die zukünftigen '(Mit-)Gesellschafter', dass sie überwiegend der Generation der Babyboomer angehören, weiter oben auf der Karriereleiter stehen und häufiger in kleineren Unternehmen tätig sind.
Odgers Berndtson befragte bereits zum achten Mal online und anonym Führungskräfte im deutschsprachigen Raum. Am Manager-Barometer 2018/2019 haben 2.460 Manager teilgenommen.