Das Marktforschungsinstitut Kantar befragt für die Plattformstudie zweimal im Jahr pro Welle mehr als 2.500 Teilnehmer aus der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren in TV-Haushalten. In diesem Jahr fiel die Feldzeit teilweise mit dem Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland zusammen. Daher musste Kantar für die Frühjahrswelle einige methodische Herausforderungen bewerkstelligen. So konnten dennoch circa 1.700 Personen befragt werden. Die für die Studie übliche Begehung der Haushalte erfolgte in Teilen abgewandelt, um den Kontaktbeschränkungen entsprechen zu können.

Fast ein Drittel nutzt kostenfreie Angebote

Im Hinblick auf die Nutzung in den letzten vier Wochen gaben 29 Prozent der Befragten an, die kostenfreien Online-Angebote der TV-Sender zu nutzen. Die ebenfalls kostenlose Plattform YouTube nutzte jeder zweite Befragte in den letzten vier Wochen.

Fast 30 Prozent nutzen Red Button

Der Anteil der Smart-TV-Haushalte steigt im Vergleich zum Herbst 2019 deutlich an: Hatten in der TV-Plattform 2019-II nur 36 Prozent einen ans Internet angeschlossenen Fernseher, sind es in der aktuellen Erhebung knapp 44 Prozent. Auch nutzen immer mehr Haushalte den Red Button, mit dem sich aus dem TV-Programm heraus weitere Funktionen nutzen lassen. Waren es in der Herbst-Umfrage noch rund 23 Prozent, sind es nun schon rund 29 Prozent der Befragten.

Am liebsten wird auf dem Big Screen geguckt

Wer einen internetfähigen Fernseher hat, schaut Online-Angebote auch besonders gern dort: Rund 59 Prozent der Befragten geben an, auf dem Big Screen die Angebote der TV-Sender zu sehen. Rund 76 Prozent der Netflix-Abonnenten, die über einen Fernseher verfügen, sehen Serien und Filme auf dem Fernseher, bei Prime Video sind es gar fast 79 Prozent. YouTube ist das einzige Angebot, das mit rund 67 Prozent vor allem auf dem Smartphone und seltener auf dem Smart-TV (28 Prozent) genutzt wird.

"Das TV-Gerät - oder der Big Screen - ist und bleibt nach wie vor der für die Nutzer attraktivste Screen, um relevante Inhalte zu nutzen. Hochwertige Video-Angebote generieren durch die Nutzung über den Big Screen eine Lean-Back-Situation, die für lineares TV bereits als hinreichend belegt gelten kann. Diese positive Rezeptionssituation zahlt sich offensichtlich auch für diejenigen Inhalteanbieter aus, die ihren hochwertigen Content über entsprechende Vertriebskanäle breit distribuieren", glaubt Niederauer-Kopf.


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Autor: Marina Rößer

Marina Rößer hat in München Politische Wissenschaften studiert, bevor sie ihre berufliche Laufbahn in einem Start-up begann und 2019 zu W&V stieß. Derzeit schreibt sie freiberuflich von überall aus der Welt, am liebsten in Asien, und interessiert sich besonders für Themen wie Nachhaltigkeit und Diversity.