- Kai Diekmann alarmierte 2005 mit dem Bericht "Feuerameisen überfallen Europa" – gleichsam eine Art Vorgänger der heiß diskutierten "Fake-News". Aber dem "Bild"-Chefredakteur brachte es damals viel PR ein. Und den Eindruck, dass Diekmann wirklich aus Mücken Elefanten machen kann. 

- Mit seiner Frau, der Journalistin und Buchautorin Katja Kessler, und den vier Kindern ging Kai Diekman im Herbst 2012 für fast ein Jahr nach Kalifornien. Von dort kommunizierte er nahezu ununterbrochen über die sozialen Medien mit dem Rest der Welt über die neuesten Trends im Silicon Valley. Nach dem Trip hatte er dann lange Zeit ein haariges Markenzeichen: Der Vollbart, der entfernt an Karl Marx erinnerte, wurde erst viele Monate nach seiner Rückkehr nach Deutschland für einen guten Zweck abrasiert – alles sehr öffentlichkeitswirksam.

- In seiner Schlussphase als Chefredakteur von "Bild" stellte das Blatt auch Internet-Hetzer, die Hass gegen Flüchtlinge schürten, auf einer Doppelseite an den Pranger - mit Fotos und Namen aus den sozialen Netzwerken.

- Diekmann nahm an der "Ice Bucket Challenge" teil, um auf die unheilbare Nervenkrankheit ALS aufmerksam zu machen - und schüttete sich kaltes Wasser über den Kopf.      

- Für eine Crowdfunding-Aktion ließ er sich von dem alten Springer-Kritiker und Undercover-Reporter Günter Wallraff beim Tischtennis in 23 Minuten von der Platte fegen – allerdings schon in seiner Phase als Herausgeber der Bild-Gruppe. Das war im Mai dieses Jahres.

Der mit seiner Familie in Potsdam lebende Diekmann zeigte sich am Freitag auf seinem Abschiedstweet "Es war mir eine Ehre!" mit Foto von sich am Schreibtisch - hinter ihm an der Wand prangte das "Bild"-Logo überdimensional auf einem Gemälde (siehe oben). 

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.