Der Umgang mit Inhalten ändert sich

Für die Produzenten bei Brainpool bringt Streaming eine gewisse Flexibilität mit sich. Denn die Rücksichtnahme auf Programmfenster und Werbepausen entfällt. Auch das hat Goldmedia ausgewertet: "Während die Folgen der ersten 7 Staffeln bei Sat.1 jeweils 22 Minuten lang sein mussten, sind die Folgen der aktuellen Staffel insgesamt länger und zudem von unterschiedlicher Dauer (25 bis 51 Minuten pro Episode)." Darüber hinaus sind die Episoden nciht mehr für den wöchentlichen Konsum in sich abgeschlossen, sondern haben eine stärker übergreifende Rahmenhandlung.

Generell stellen die Marktforscher von Goldmedia fest, dass Comedy gut läuft im Streamingmarkt, vor allem in Deutschland. Nur das Genre Drama wird von den Video-on-Demand-Anbietern intensiver gespielt. Nach der Anzahl der Titel pro Genre belegt Comedy in den Angeboten der Plattformen mit 14 Prozent den zweiten Platz hinter dem Genre Drama mit 19 Prozent und vor Crime mit 7 Prozent. Dieses Verhältnis ist bei allen Marktteilnehmern sehr ähnlich.

"Vergleicht man diese Platzierung mit den tatsächlichen Zuschaueranteilen", teilt Goldmedia mit, "bekommt Comedy eine noch größere Bedeutung. Das Genre konnte im 4. Quartal 2017 laut VoD-Ratings alleine 16 Prozent der Bruttokontakte auf sich vereinen. Nur Drama hatte mit 24 Prozent Zuschaueranteil noch höhere Nutzerzahlen."

Amazon trommelte heftig

Amazon hat für seine neue deutsche Produktion intensiv geworben. Und auch die Forscher von Yougov ausgeschickt, um die Comedy-Stimmung zu erfassen. Der Untersuchung zufolge ist zwar bei den 18- bis 34-Jährigen Sheldon Cooper aus The Big Bang Theory am beliebstesten (17 Prozent), gefolgt von Charlie Harper aus Two and a Half Men (10 Prozent), aber erweitert auf Erwachsene ab 18 Jahren liegt Bastian Pastewka vorn. 12 Prozent aller Deutschen finden Bastian in Pastewka witziger als Sheldon Cooper (11 Prozent) und Bernd Stromberg (7 Prozent). 

Goldmedia ermittelt seit Januar 2017 die Zuschauerzahlen für den deutschen Pay-VoD-Markt, also kostenpflichtige Abo-Streamingdienste. Online werden 60.000 Menschen pro Jahr rollierend befragt, was sie am Vortag geschaut haben.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.