Readly startete hierzulande wie Blendle im Herbst 2014 (Motiv: Unternehmen).

Readly bietet für 9,99 Euro im Monat Zugang zu kompletten digitalen Ausgaben der Magazine. Das niederländische Startup Blendle setzt auf ein anderes Bezahlsystem, hat aber ebenfalls das Ziel, seine Nutzer zu einer breiten Auswahl an journalistischen Texten zu führen. Bezahlt wird allerdings pro Artikel. Will man einen Beitrag bei Blendle lesen, sind zwischen 25 und 89 Cent fällig – ein Rückgaberecht bei Nichtgefallen inklusive.

Welches Bezahlmodell auch immer: Die Zahlen zeigen, dass das "Modell Spotify" für die Printbranche durchaus eine Lösung sein kann. Obwohl die beiden E-Kiosk-Varianten seit Herbst 2014 radikal mit den Markenwelten brechen, an denen vor allem die deutschen Verleger so hängen. Sie sind ein Angriff auf das Selbstverständnis der Verlage als bisher alleiniger Kurator der Inhalte.

Blendle und Readly sind dennoch überzeugt, mit ihren Bezahlplattformen deutschen Verlegern helfen zu können, digitale Zielgruppen besser zu erreichen und dazu zu bringen, endlich für Journalismus im Netz zu bezahlen - einfach weil sie konsequent vom digitalen User aus denken.

Übrigens: Immer mehr Verlage arbeiten selbst an Anwendungen, die dem Leser digitale Bouquets bieten sollen. Diese Woche erst wurde bekannt, dass Gruner +Jahr mit Geld aus dem Google-Medienfonds an einer App arbeitet, die Inhalte kuratiert.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.