
Studie:
Lieber Fake News als Zensur
Die Mehrheit der US-Bürger lehnt eine Regulierung der Onlinemedien durch die Regierung ab. Selbst wenn Fake News verbreitet werden.
Auch wenn viele US-Bürger Fake News in den Onlinemedien für ein ernstzunehmendes Problem halten, so will eine klare Mehrheit nicht, dass Regierungsbehörden mit Regulierungsmaßnahmen gegensteuern. Dies geht aus einer neuen Studie des amerikanischen Pew Research Center zum Thema „Fake News“ hervor.
So sagen 58 Prozent der insgesamt 4734 befragten US-Bürger, dass die Informationsfreiheit geschützt werden müsse, selbst wenn dies bedeute, dass falsche Informationen online, einschließlich Social Media, verbreitet werden. 39 Prozent sind dagegen der Meinung, dass die Regierung Maßnahmen ergreifen sollte, falsche Online-Informationen zu begrenzen, auch wenn dies die Informationsfreiheit einschränken sollte.
Anders sieht es allerdings aus, wenn bei dieser Frage nicht nach Maßnahmen der Regierung, sondern der Technologieunternehmen gefragt wird. Hier favorisieren 56 Prozent der US-Bürger Maßnahmen der Firmen, selbst wenn dies zu einer Einschränkung der Informations- und Publikationsfreiheit führe. 42 Prozent wollen dagegen lieber diese Freiheiten geschützt wissen, als dass die Technologiekonzerne hier eingreifen.
Die mehrheitliche Ablehung von Regierungsregulierungen ist in fast allen demografischen Gruppen festzustellen, mit einer besonders ausgeprägten Ablehnung bei jüngeren US-Bürgern, Personen mit Universitätsabschluss und Männern – und zwar sowohl bei Anhängern der Demokratischen Partei als auch bei Anhängern der Republikaner. Ausnahmen bilden Personen mit geringerer formaler Bildung und Personen über 50 Jahre, die in etwa zu gleichen Teilen eine Regulierung durch die Regierung befürworten beziehungsweise ablehnen.