Emmy-Verleihung:
Netflix räumt TV-Oscars ab
Bei der 69. Emmy-Verleihung stehen die Streaminganbieter neben TV ganz oben auf dem Treppchen - "The Crown" neben "Game of Thrones".
Um es gleich vorwegzunehmen – die Streaminganbieter agieren bei preiswürdigen Produktionen längst auf Augenhöhe mit dem Fernsehen. Sowohl Netflix als auch der US-Kabelsender HBO kommen in diesem Jahr auf 23 Emmys. Traditionssender NBC nimmt 16 Auszeichnungen mit.
Zu den Preisträgern der "TV-Oscars" in diesem Jahr: Die melancholische 50er-Jahre-Serie "The Marvelous Mrs. Maisel" ist der große Sieger beim TV-Preis Emmy. Sie holte den wichtigsten Fernsehpreis der Welt als beste Comedyserie und mit Hauptdarstellerin Rachel Brosnahan in der Titelrolle Midge Maisel als beste Schauspielerin in einer Comedyserie. Weitere Emmys gab es am Montagabend in Los Angeles für die Regie und das Drehbuch von Autorin Amy Sherman-Palladino. Die Serie kam auf acht Auszeichnungen; sie läuft in Deutschland im Streamingangebot von Amazon.
Die HBO-Fantasyserie "Game of Thrones" wurde zum dritten Mal als bestes Drama ausgezeichnet und kommt sogar auf neun Preise, viele davon aber in Nebenkategorien wie Make-up und Spezialeffekte. Der Schauspieler des "Gnoms" Tyrion Lennister, Peter Dinklage, gewann den Preis als bester Nebendarsteller in einer Dramaserie.
Netflix punktet mit "The Crown"
Bei den Miniserien gab es sieben Preise für "The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story" über den Mord an dem italienischen Modezaren vor elf Jahren. Zu den weiteren Preisträgern zählten Drama-Darstellerin Claire Foy als Königin Elizabeth in "The Crown", "RuPaul's Drag Race" als beste Castingshow und "Last Week Tonight With John Oliver" als beste Talkreihe. Wie üblich räumte bei den Unterhaltungssendungen "Saturday Night Live" groß ab und kam auf acht Preise.
Zu den größten Verlierern des Abend zählte das dystopische Drama "The Handmaid's Tale", das bei 20 Nominierungen nur auf drei Preise kam. Leer aus gingen "Die Einkreisung" mit Daniel Brühl bei den Miniserien und der Wolfsburger Regisseur Edward Berger ("Deutschland 83"), der "Patrick Melrose" mit Benedict Cumberbatch in Szene gesetzt hatte.
W&V Online/dpa