
Zeitschriften-Streaming:
Readly feiert 5,7 Millionen bezahlt gelesene Magazinausgaben
Die digitale Magazinplattform Readly meldet steigende Abrufzahlen für seine 2500 Titel. In Deutschland wurden im vierten Quartal 2017 mehr als 5,7 Millionen Ausgaben gelesen.

Foto: Readly
Zeitschriften-Streaming im Flatrate-Abo - ein wachsender Markt in Deutschland. Zumindest Readly entwickelt sich gut. Die Plattform bietet aktuell rund 2500 Titel an. Und meldet rege Nachfrage für das vierte Quartal 2017: 5,7 Millionen bezahlt gelesene Magazinausgaben habe es gegeben, das seien über eine Million mehr als zuletzt.
Für Verlage ist Readly ein zusätzlicher Vertriebsweg für ihre Digitalausgaben. In Deutschland gibt es das Modell seit Oktober 2014. "Ein Streamingdienst für Zeitschriften – das war anfangs erklärungsbedürftig", sagt Philipp Graf Montgelas, CMO Readly International und Deutschlandchef. Inzwischen aber kämen viele Verlage von sich aus auf Readly zu.
So kann Readly neue Partner melden: 44 Zeitschriften aus 13 deutschen Verlagen habe die Plattform innerhalb des letzten Quartals gewonnen, inklusive Österreich seien sogar 63 Titel dazugekommen. Unter den neuen deutschsprachigen Magazinen sind beispielsweise die Frauenzeitschrift Donna, der Gesundheitsratgeber Tagesspiegel Mutter & Kind sowie Dummy. International hat Readly das Nachrichtenmagazin Time Magazine Europe neu im Angebot.
Inzwischen hat Readly rund 600 deutschsprachige Titel auf der Plattform. Anfang 2016 waren es erst 246. Die Magazin-Flatrate für Tablet, Smartphone und PC kostet 9,99 Euro im Monat und ist monatlich kündbar. Mit dabei sind unter anderem die Verlagshäuser Bauer, Funke, Motor Presse Stuttgart, Springer und IDG. Seit Anfang 2017 fließen die Abrufzahlen in die "Verkaufte Auflage" der E-Paper bei der IVW ein.
Wenige Monate nach dem schwedischen Anbieter Readly nahm das Hamburger Startup Pocketstory den Betrieb in Deutschland auf; anstelle einer Flatrate können Nutzer hier journalistische Texte verschiedener Zeitungen und Zeitschriften pro Artikel bezahlen. Seit Frühjahr 2015 sind hier digitale Angebote von Zeit, FAZ, Spiegel und Emotion zu finden, insgesamt sind rund 80 Medienmarken an Bord.
Ebenfalls pro Artikel bezahlt wird beim niederländischen Startup Blendle (seit Sommer 2015). 70 Prozent der Erlöse gehen an die Verlage. Als Investor sind an Blendle Axel Springer und die New York Times Company beteiligt. Digitalkonzern Amazon hat im Sommer entschieden, seinen Onlinekiosk Newsstand in Deutschland zu öffnen; er steht Prime-Kunden ohne Mehrkosten zur Verfügung. Andere Nutzer können pro Ausgabe bezahlen oder Abos kaufen. Zugriff gibt es zum Beispiel auf Magazine von Burda und Condé Nast.