Ausbau der Primetime

Dabei trennt der Sender die Daytime klar von der Primetime. Im Abendprogramm liegt der Fokus auf Fiction-und True Crime. Ab Februar startet hier das Crime-Format "Kommissar Cain" aus Frankreich mit 26 Folgen. Weitere neue Formate sollen akquiriert werden.

Bestes Jahr seit Bestehen

Die im vergangenen Jahr eingeleitete Entwicklung des Senders zum Content Hub mit verschiedenen Programm-Distributionskanälen scheint aufzugehen. Der Sender habe in diesem Jahr seit seiner Gründung 1995 die besten Nettoerlöse eingefahren, das Wachstum liege bei zehn Prozent, so Schmit. Während in der Primetime die Reichweite in den Werbeinseln um sieben Prozent stieg, sank sie um den gleichen Prozentanteil allerdings in der Daytime. "Wir verlieren zwar an Reichweite, gewinnen aber an Werbeerlösen", so Schmit.

In der Zielgruppe drei bis 13 Jahre ist Super RTL mit 21,8 Prozent Anteil Marktführer, gefolgt von Kika mit 17,9 Prozent, Disney Channel mit 13,1 Prozent und Nick mit 6,4 Prozent.

Verbreitung der Inhalte im Content Hub

Nach wie vor ist zwar Fernsehen innerhalb des Content Hubs die größte Plattform, aber die weiteren Kanäle werden kontinuierlich ausgebaut. Seit rund acht Wochen gibt es ein HbbTV-Angebot: Toggo Plus zeigt die Super RTL-Inhalte für sieben Tage nach Ausstrahlung bei der konzerneigenen Streamingplattform TV Now. Bis Januar soll die Akzeptanz der Kinderinhalte auf TV Now getestet werden. Entscheidend sei das Conversion Potenzial, sprich die Umwandlung in Abos, sagt Boris Bolz, Chief Digital & Marketing Officer Super RTL.

Auch YouTube spielt als Inhaltekanal für den Sender eine wichtige Rolle und soll verstärkt bespielt werden. Eine eigene YouTube-Vermarktung ist geplant. Bisher liegen die monatlichen Visits bei 27 Millionen, bis Ende 2020 sollen sie auf 40 Millionen gesteigert werden. Die Vermarktung der Inhalte jenseits von Werbung funktioniert gut: Bei Lizenzthemen ist Super RTL in diesem Jahr mit einem Umsatz von über 32 Millionen Euro vor Disney Marktführer.

Für kommendes Jahr plant Super RTL auch in den Audio-Markt einzusteigen. Ob mit eigenem Sender – hier bietet sich eine Kooperation mit RTL Radio an – und/oder einem Podcast, bleibt abzuwarten. Aktuelle Inhalte gibt es dann mit einem neuen Nachrichtenmagazin auf jeden Fall genug.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.