
Mehr als E-Commerce:
4 Amazon-Projekte, die aufhorchen lassen
Amazon-Chef Jeff Bezos lehrt nicht nur den stationären Einzelhandel das Fürchten. Jetzt müssen sich auch Versicherungsunternehmen und Gaming-Anbieter warm anziehen.

Foto: Amazon
Das Amazon-Imperium hat seinen Ursprung im E-Commerce, inzwischen ist es allerdings nicht nur eine Plattform für den privaten Konsum, sondern übernimmt zunehmend die Vorherrschaft im B2B-Bereich.
Das allein ist Firmengründer und -Chef Jeff Bezos noch nicht genug. Über die spannendsten Projekte berichtet das Manager Magazin in seiner aktuellen Ausgabe.
1. Amazon Protect
Ursprünglich als Krankenversicherer für die eigenen Mitarbeiter gestartet, hat Amazon Protect nun auch andere Geschäftsfelder im Sinne, auch in Europa. "Bei bestimmten Sparten wie der Elektronik- oder Hausratversicherung ist eine Konkurrenz durch Amazon aber bereits sehr real", sagte Christian Wiens, Gründer des Insurtech Startups Getsafe, gegenüber der Wirtschaftswoche.
Derzeit beschränken sich die Möglichkeiten auf das Angebot elektronische Artikel, die via Amazon gekauft wurden, gegen Diebstahl, Defekte oder Beschädigungen zu versichern.
2. Amazon Game Studios
Bereits 2012 ist Amazon in das Geschäft mit dem mobilen Zeitvertrieb eingestiegen - und will hier auch weiter wachsen, etwa durch den Zukauf der Videospiele-Plattform Twitch. Bei Amazon Games mischt seit 2018 auch ein Deutscher mit, Christopher Hartmann. Er leitet die gesamte Studio- und Marketing-Organisation und die Teams in Seattle, Orange County und San Diego.
"Videospiele sind die weltweit beliebteste Form der Unterhaltung und bringen Millionen von Menschen zusammen. Es gibt nur wenige Unternehmen auf der Welt, die Gaming auf die nächste Stufe heben können", so Hartmann. Auf der Gamescom 2018 hatte das erste selbst entwickelte Spiel - Breakaway - Premiere.
3. Amazon Restaurants
Amazon orientiert sich an Unternehmen wie Deliveroo oder Foodora und bietet einen Lieferdienst für seine Prime-Kunden an, allerdings derzeit nur in den USA. Das Projekt in London ist im Dezember vergangenen Jahres gescheitert.
Auch im Heimatland tut sich Amazon schwer. Marktführer Grubhub kommt auf 52 Prozent, gefolgt von Uber Eats mit 18 Prozent und Door Dash mit 12 Prozent. Der Anteil von Amazon liegt bei weniger als 5 Prozent. Grubhub ist in mehr als 1600 Orten vertreten, Amazon nur in 25.
4. Amazon Health
Auch im Healthcare-Markt vermutet Bezos Umsatzpotenzial. Dabei geht es nicht nur um Arzneimittel (daher etwa die Übernahme des Shops Pillpack), sondern auch um Daten - wen wundert's.
Dazu hat Amazon eine Deep-Learning-Software gebaut. "Wir sind in der Lage, medizinische Begriffe automatisiert und in der Tiefe zu verstehen und Details der Patientengeschichte mit unglaublicher Präzision zu erkennen", sagt Matt Wood, zuständig für Künstliche Intelligenz bei Amazon Web Services.