
Felix Schirl:
4 Tipps für ein besseres Online-Weihnachtsgeschäft
Clevere Händler und Marketer holen auch dann noch alles aus dem Weihnachtsgeschäft heraus, wenn es Probleme gibt. Tipps und Tricks von Felix Schirl.

Foto: Trbo
Immer wieder aufs Neue kommt Weihnachten gänzlich überraschend. Dabei verlangt die umsatzstärkste Zeit des Jahres einiges an Vorbereitung. Entsprechend startet der Einzelhandel auch bereits im September mit seiner X-mas-Offensive. Aber auch viele Webshop-Betreiber beginnen frühzeitig mit der Feiertagsplanung. Trotzdem an dieser Stelle eine gute Nachricht: noch ist es auch für die Nachzügler nicht zu spät, ihre Website fit für das Weihnachtsgeschäft zu machen. Felix Schirl, Geschäftsführer und CTO des Münchner E-Commerce-Spezialisten Trbo, gibt vier Tipps, mit denen Webshop-Betreiber auch auf den letzten Drücker noch für strahlende Kunden im Weihnachtsgeschäft sorgen können.
1. Heiß begehrt und ausverkauft – was tun?
Gerade in der Weihnachtszeit sind heiß begehrte Produkte schnell ausverkauft. Wenn User also beispielsweise über einen externen Link oder organische Suchmaschinenergebnisse auf der Seite landen und das Produkt nicht mehr verfügbar ist, sollte hier besonders darauf geachtet werden, dass sie keine schlechte Erfahrung mit dem Shop machen.
Um den User bestmöglich zu trösten, bietet sich eine Kombination aus Incentive und dem Angebot ähnlicher Produkte an. So kann auf der Detailseite zu einem ausverkauften Produkt der Hinweis angezeigt werden: "Es tut uns leid". Beispielsweise lässt sich das Bedauern darüber, dass das gewünschte Produkt nicht mehr auf Lager ist, mit einem "verfrühten Weihnachtsgeschenk" verbinden. Ein Gutschein oder Rabattcode und zudem eine Auswahl passender Alternativprodukte bringen den Nutzer vielleicht dazu, doch noch weiter zu stöbern. Im Idealfall kauft er sogar direkt, anstatt sich in anderen Webshops auf die Suche nach dem passenden Produkt zu begeben.
2. Last Minute Shopper: Lieferzeiten klar kommunizieren
Wer kennt es nicht: durch die Innenstädte wälzen sich bereits die Massen an Last Minute Shoppern, die von Weihnachten komplett überrumpelt wurden. Dann doch lieber bequem vom Sofa aus die letzten Geschenke bestellen. Aber kurz vor knapp bedeutet oftmals auch: das Bangen um die pünktliche Lieferung zum Fest. Nicht immer haben alle Produkte eines Webshops die gleichen Lieferzeiten. Daher ist es für Shopbetreiber umso wichtiger, kurz vor Heiligabend noch einmal ausdrücklich auf die pünktliche Lieferbarkeit hinzuweisen. Bei bis zu drei Tagen Lieferzeit kann in der Woche vor dem Fest auf dem entsprechenden Produkt noch prominent der Hinweis auf die pünktliche Lieferung erfolgen. Bei Produkten mit sieben Tagen Lieferzeit, sollten sich Webshop-Betreiber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, um den User nicht zu verärgern.
3. Auf den letzten Drücker: Gutscheine als rettender Strohhalm
Einige Nutzer werden trotzdem so spät dran sein, dass eine pünktliche Lieferung zum Fest völlig unrealistisch oder horrend teuer wird. Aber auch für diese User gibt es eine Lösung, um auch sie nicht leer ausgehen zu lassen. Das Verschenken von Gutscheinen hat seit einigen Jahren Hochkonjunktur – es wird sogar bereits vom Ende der Umtauschwelle im Januar gesprochen. Das sollten Webshop-Betreiber für sich nutzen. Legt also ein Kunde am Tag vor Weihnachten ein Produkt in den Warenkorb, kann dort im Bedarfsfall darauf hingewiesen werden, dass das Produkt vielleicht nicht mehr pünktlich ankommt. Gleichzeitig zeigt der Shop aber die rettende Alternative an: einen Gutschein zum selbst ausdrucken.
Zusätzlich sollte auf die Möglichkeiten der Gutscheinbestellung an möglichst vielen Touchpoints auf der Website hingewiesen werden, um möglichst viele Nutzer zu erleichterten Gutschein-Käufern zu machen. Als weiteren zusätzlichen Stupser in die richtige Richtung kann der Kauf eines Gutscheins belohnt werden: User, die einen Gutschein über 50 Euro kaufen erhalten zusätzlich 5 Euro Rabatt für ihren nächsten Einkauf. So liegt unter dem Weihnachtsbaum doch noch pünktlich ein Brieflein – und der Shop hat vielleicht einen neuen Bestandskunden gewonnen.
4. Das Weihnachtsgeschäft verlängern
Für viele endet die Weihnachtszeit spätestens mit dem zweiten Weihnachts-Feiertag. Hier ist für Webshop-Betreiber aber noch lange nicht Schluss. Sie können das Weihnachtsgeschäft einfach bis in den Januar verlängern. Spezielle Angebote wie ein "Happy New Year"-Sale locken (Neu-)Kunden an. Schließlich wollen die zu Weihnachten verschenkten Gutscheine und Sparstrümpfe bald wieder eingelöst werden. Ein Anreiz zum Shoppen können neben Rabatten auch post-weihnachtliche Gewinnspiele sein. Diese lassen sich von Newsletter- oder Social Media-Kampagnen leicht auf die Website verlängern. Solche Gewinnspiele haben einen großen Vorteil: die Kunden freuen sich über die Spielerei, der Webshop-Betreiber erhält mit der Teilnahme der Kunden am Gewinnspiel auch weitere wertvolle Insights. Solche Informationen können dann wiederum in die Planung zukünftiger Aktionen eingebunden werden. Denn für Weihnachten gilt: nach dem Fest ist vor dem Fest.
Fazit
Die Weihnachtszeit ist zwar die stressigste Zeit im Online-Handel, aber eben auch die umsatzstärkste. Hier in die Optimierung der eigenen Website zu investieren, zahlt sich aus. Zusätzlich sind viele Maßnahmen für Marketer mit wenig Aufwand schnell umsetzbar. Deshalb heißt es jetzt: Jahresendspurt! Machen Sie Ihren Shop noch schnell fit für Weihnachten. Denn es ist noch nicht zu spät, bei den Kunden für strahlende Gesichter und volle Warenkörbe zu sorgen.