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Burberry will Twitch-Gamer für Trenchcoats begeistern
Auf der Streaming-Plattform Twitch haben Nutzer offenbar nicht nur eine Leidenschaft für Computergames, sondern auch für Luxusmode. Jetzt nutzt Burberry die Plattform, um dort exklusiv seine Frühjahrskollektion zu zeigen.

Foto: Burberry
Im Jahr 2010 war Burberry die erste Luxusmarke überhaupt, die ihre Modeschauen auch per Live-Streaming übertrug. In Corona-Zeiten geht die Brand zehn Jahre später den nächsten Schritt. Die Schau für die Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2021, die Burberrys Chief Creating Officer Riccardo Tisci in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Anne Imhof unter freiem britischen Himmel inszeniert wird, wird am 17. September ab 14.00 Uhr deutscher Zeit exklusiv über das Burberry-Konto der Streaming-Plattform Twitch unter twitch.tv.burberry zu sehen sein. Auf der Website von Burberry können sich Interessenten für die Teilnahme registrieren.
Um einen möglichst guten Eindruck der Show zu vermitteln, die wegen Corona ohne Publikum stattfinden muss, nutzt Burberry die Squad-Stream-Funktionalität von Twitch. Über sie können mehrere Celebrity-Gastgeber die Show aus ihrem Blickwinkel filmen und diese Eindrücke in einem gemeinsamen Streaming-Fenster zusammenbringen. Die Gäste können so die Show aus mehreren Perspektiven gleichzeitig sehen und sich parallel über die Chat-Funktion der Plattform mit anderen Fans der Marke unterhalten.
Immer mehr Fashion-Brands umgarnen Gamer
Bekannt ist Twitch aktuell vor allem zum Streamen von Videspielen. Doch weil die Plattform Multiplayer-Unterhaltungen ermöglicht, die sich interaktiver gestalten lassen als bei YouTube, entdecken auch immer mehr Anbieter aus den Bereichen Kunst und Musik die Plattform. Laut Adam Harris, Global Head Brand Partnership Studios bei Twitch gebe es große Überschneidungen zwischen Twitch- und Burberry-Fans. Aktuell zählt das Twitch-Konto von Burberry 1.070 Likes. Der Trailer zur Show wurde rund 1.200 Mal abgerufen.
Die Mode- und die E-Sports und Gamer-Branche loten schon seit geraumer Zeit Potenziale aus, wie sich Millenials oder die GenZ erreichen lassen. Immer mehr Brands statten zum Beispiel Avatare oder andere virtuelle Spielehelden mit ihren Klamotten aus oder nutzen virtuelle Avatare, um ihre Mode zu präsentieren. Kein Wunder - die Zielgruppe ist riesig: Bis zum Jahresende schätzen Marktforscher die Zahl der Nutzer von E-Sport- und Gaming-Angeboten auf 2,7 Milliarden. Bei Puma sind 85 Prozent der männlichen Kunden Gamer. Und von denen schauen zwei Drittel regelmäßig Gaming-Streams.
Auch Louis Vuitton experimentiert in dem Bereich. Bereits vergangenes Jahr hat sich die Nobelmarke mit dem Spieleentwickler Riot Games zusammengetan, um virtuelle und reale Produkte für das E-Sports-Game "League of Legends" zu entwickeln. Unter anderem wurde ein Koffer für den "Summoner's Cup" gestaltet, der jedes Jahr dem Team verliehen wird, das die "League of Legends"-Weltmeisterschaft gewinnt.