Corona-Monitor:
Dritte Welle offenbart: Shampoo ersetzt Friseur
Denn die Stylisten haben ja geschlossen. Havas Medias dritter Corona-Monitor verrät Neuigkeiten zum Mediennutzungs- und Konsumverhalten der Verbraucher. Alle sehnen sich zurück nach Normalität.
Neue Auflage im Corona-Monitor von Havas Media. In der dritten Welle hat die Mediaagentur aus Frankfurt unter anderem untersucht, wie sich das Nutzerverhalten beim Radiohören verändert, welche Auswirkungen das Virus auf langfristige Konsumentscheidungen hat und was das alles mit unserer Frisur zu tun hat. W&V stellt exklusiv einige Ergebnisse vor. Ganz grundsätzlich gilt mal: Der Nachrichtenbedarf ist nach wie vor hoch, was die Leute da aber so hören, trinken sie sich gleich wieder schön. Der Wunsch, alles möge bald enden, ist groß.
Radio populärer
Fangen wir mit dem Radio an. Vom 31. März bis 2. April hat Havas 500 Menschen zwischen 14 und 69 Jahren befragen lassen (Institut: Respondi). Erstes neues Ergebnis: Radio genießt eine nie dagewesene Aufmerksamkeit. Kein Wunder! 37 Prozent sagen, sie hörten insbesondere den Nachrichten besser zu als sonst. Anscheinend steigt dabei aber auch das Interesse an Werbung. Sehen Sie selbst:
Kommen wir zum Alkoholkonsum. Auch das hat der Monitor neu abgefragt und die News sind erschütternd: 20 Prozent der Befragten trinken in Zeiten der Pandemie deutlich mehr als früher, vor allem junge Leute. Übrigens: Nur 9 Prozent geben an, dass sie sich per Video-Chat mit ihren Freunden zuprosten. 61 Prozent feiern mit Menschen aus dem eigenen Haushalt.
Shoppen, shoppen, shoppen
Schöner werden wir dabei auch nicht unbedingt: 73 Prozent der Frauen, die mindestens alle zwei Monate zum Friseur gehen, lassen sich dort bekanntlich die Haare färben, tönen oder strähnen. Jede Frau, die das macht, weiß: "Zu Hause bekomme ich das auf keinen Fall so gut hin.“ Naturhaarfarbe oder Ansatz? Keine Option! Was also tun, wenn frau wegen Corona nicht zum Friseur gehen kann? Hier ist die Antwort:
Generell wird ja online inzwischen deutlich mehr eingekauft aus Mangel an stationären Möglichkeiten. Ist auch ein Ausgleich zum Homeffice im Kreise der Lieben, das die Menschen schon fordert. Gut, wir passen uns schnell an und machen Sachen, die wir vorher noch nie gemacht haben ("Mit meiner Oma videogechattet")! Dennoch ist die Sehnsucht nach Normalität groß, sie wächst von Tag zu Tag.
Verrückt: Jeder Fünfte will zurück ins Büro
76 Prozent freuen sich schon jetzt wieder darauf, auf Freunde und Familie zu treffen, zu reisen (58 Prozent), in ein Restaurant (57 Prozent) oder, ja, in die Arbeit zu gehen (22 Prozent). Dabei müssen wir bis mindestens 19. April zuhause ausharren und auch danach wird das Leben nicht sein wie einst. Experten rechnen mit Auswirkungen der Krise bis Juni/Juli.
Über all das Ach und Weh rettet nur noch der wöchentliche Großeinkauf, der sich jetzt etabliert hat. Normalerweise kaufen 26 Prozent der Leute einmal pro Woche ein, seit Neuestem sind es 42 Prozent.
Werte sind gefragt
Was heißt das für Marken? Dass sie weiterhin werben müssen, klar. Und zwar am besten mit Purpose. Gesellschaftliche Aspekte in der Kommunikation spielen eine größere Rolle als sonst.