
Facheinzelhandel:
Parfümeriekette Douglas gibt rund 70 Filialen auf
Douglas-CEO Tina Müller hat die Performance der Filialen durchleuchtet und sich nun dazu entschieden, 70 davon zu schließen. Mehr Geld soll dagegen in die Flagshipstores fließen.

Foto: Douglas
Die Parfümeriekette Douglas will sich von rund 70 ihrer europaweit 2400 Filialen trennen. Dabei handele es sich überwiegend um Filialen außerhalb Deutschlands, sagte eine Unternehmenssprecherin. Douglas habe das Filialnetz in den vergangenen Monaten einer umfassenden Analyse unterzogen. Dabei habe sich ergeben, dass die 70 Filialen keine langfristige Entwicklungsperspektive mehr hätten, auch wenn sie derzeit noch fast alle profitabel seien. Das "Manager Magazin" hatte zuvor berichtet.
Douglas wolle sich bis Ende des Jahres 2020 von diesen Filialen über Zusammenlegungen, Nichtverlängerung auslaufender Mietverträge oder Verkäufe trennen. "Wir bemühen uns dabei, möglichst allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine adäquate, alternative Stelle bei Douglas anzubieten", sagte die Sprecherin. Die freiwerdenden Mittel werde Douglas in die Modernisierung und Neueröffnung von sogenannten Flagshipstores in den Metropolregionen investieren.
Wie sich CEO Tina Müller die Zukunft der Stores vorstellt, lässt sich etwa in Kampen auf Sylt besichtigen, wo vor rund einem Jahr eine Douglas-Filiale eröffnet hat. Natürliche Kosmetik und Produkte mit Zusatznutzen gehören zu Müllers Strategie. In den Filialen wird nicht nur geschminkt, unter anderem mit Unterstützung von AR, sondern es finden auch Vorträge statt:
Daneben will Müller stärker ins Onlineshopping einsteigen. Dazu dienen auch diverse Zukäufe, zuletzt des Edel-Onlineshops Niche Beauty. Neben Parfümerieprodukten soll Douglas.de zur Plattform werden, auf der auch Mode und Accessoires angeboten werden, so das Manager Magazin. Im vergangenen Geschäftsjahr (bis Sept. 2018) setzte Douglas 3,3 Milliarden Euro um. Das EBITDA lag bei 376 Millionen Euro. Die Filialen sind über 21 Länder verstreut.
am/mit dpa