Am populärsten sind große internationale Plattform wie Amazon und Ebay. Dort kaufen der Umfrage zufolge 79 Prozent der Online-Shopper ein. Es folgen überregionale Händler wie Mediamarkt und Lidl mit 64 Prozent. Auf Online-Shops regionaler Einzelhändler greift rund jeder Vierte zurück (28 Prozent).

Chancen für Knuspr, Flink & Co. 

Mit neuen Dienstleistern wie Gorillas oder Knuspr können vor allem die Jüngeren etwas anfangen. 17 Prozent der 16- bis 29-Jährigen haben schon einmal bei Gorillas, Flink, Getir und Co. bestellt – unter allen Internetnutzerinnen und -nutzern sind es 10 Prozent. 40 und bei den Jüngeren sogar 51 Prozent können sich vorstellen, ein solches Angebot zukünftig zu nutzen. Ein Grund, warum sie es noch nicht ausprobiert haben, ist die fehlende Verfügbarkeit in der eigenen Region, sagen 45 Prozent.
"Durch Corona hat der Online-Kauf von Lebensmitteln einen starken Schub erfahren, obwohl die Supermärkte und Discounter durchweg geöffnet waren. Neue Geschäftsmodelle wie Express-Lebensmittellieferungen in wenigen Minuten werden dafür sorgen, dass auch unabhängig von Corona immer mehr Lebensmittel online gekauft werden", so Rohleder.
Jeden Monat landen Waren im Wert von 207 Euro im virtuellen Einkaufskorb. Am tiefsten greifen die 30- bis 49-Jährigen mit 266 Euro pro Monat in die Tasche, am wenigsten geben mit 114 Euro pro Monat Menschen ab 60 Jahren aus. Bei Männern sitzt der Geldbeutel mit monatlichen Ausgaben von 230 Euro lockerer als bei Frauen mit 180 Euro. Für den bislang teuersten Online-Kauf wurden im Schnitt 1.745 Euro gezahlt. Auch hier liegen die Ausgaben bei den 30- bis 49-Jährigen mit 2.562 Euro vorne – und bei den Männern mit 1.999 Euro sind sie deutlich höher als bei den Frauen mit 1.473 Euro.

Nachhaltigkeit ist Händlersache

Transparente Lieferketten, weniger Retouren, effiziente Lieferwege: diese Dinge wünschen sich die Deutschen vom Onlinehandel. Allerdings finden 8 von 10 Online-Käuferinnen und -Käufern (81 Prozent), dass vor allem die Händler in der Verantwortung stehen, den Handel nachhaltig und klimaschonend zu gestalten. 92 Prozent sagen, dass Händler darauf achten sollten, möglichst viele Waren in denselben Karton zu packen. Fast genauso viele (91 Prozent) wollen, dass zurückgeschickte Waren lieber gespendet als vernichtet werden soll. 89 Prozent sind der Meinung, dass Onlinehändler mehr auf menschenrechtliche Standards in der Lieferkette achten und ihre Aktivitäten in dem Bereich verstärken müssen. 68 Prozent sagen, es sei ihnen wichtig, dass unter fairen Bedingungen produziert wird.

Immerhin erkennt über die Hälfte der Online-Shopper die Verantwortung auch auf Verbraucherseite: 54 Prozent sagen, dass vor allem die Verbraucherinnen und Verbraucher dafür verantwortlich sind, dass Online-Shopping nachhaltig und klimaschonend ist. Einige Maßnahmen werden bereits umgesetzt. So bündeln knapp drei Viertel (74 Prozent) einzelne Bestellungen. 57 Prozent versuchen, möglichst nachhaltige Produkte zu kaufen, und 41 Prozent achten darauf, wie lang die Lieferwege der Produkte sind. 43 Prozent würden für eine umweltfreundliche Verpackung einen Aufpreis akzeptieren.
Rohleder: "Das Umweltbewusstsein ist da. Jetzt muss es im Online-Shopping ganz praktisch übersetzt werden. Immer mehr Händler unterstützen dabei, z. B. durch transparente Beschreibungen der Umwelteigenschaften von Produkten oder die Möglichkeit der CO2-Kompensation von Transportverpackungen."

am/mit dpa


Annette Mattgey, Redakteurin
Autor: Annette Mattgey

Seit 2000 im Verlag, ist Annette Mattgey (fast) nichts fremd aus der Marketing- und Online-Ecke. Als Head of Current Content sorgt sie für aktuelle Geschichten, Kommentare und Kampagnen auf wuv.de. Außerdem verantwortet sie das Themengebiet People & Skills.