
OOH-Duell :
Teleclinic fordert Docmorris heraus
E-Rezepte für Medikamente befinden sich noch in der Einführungsphase. Der Online-Sprechstunden-Dienst Teleclinic bietet sie bereits an - und wirbt OOH mit einem Seitenhieb gegen Versandapotheke Docmorris.

Foto: Teleclinic
"Das E-Rezept kommt." - mit grasgrünen Plakatwänden machte die Versandapotheke Docmorris im vergangenen Frühjahr auf ein neues Gesetz des Bundesgesundheitsministeriums aufmerksam: Seit August 2019 dürfen elektronische Rezepte im Rahmen von Modellprojekten ausgestellt und eingelöst werden. Bis zum 30. Juni 2020 sollen die technischen Festlegungen für eine flächendeckende Einführung gegeben sein. Ein Meilenstein für den E-Commerce mit Medikamenten.
Auch der Dienst Teleclinic, der Online-Sprechstunden anbietet, profitiert von dem Gesetz. So dürfen Mediziner über die Plattform bereits digitale Rezepte an Patienten ausstellen. Die Münchner Firma setzt nun ebenfalls seit Mitte Februar mit einer Kampagne auf Out-of-Home. Und stichelt dabei gegen Docmorris. "Das E-Rezept gibt's bei uns schon!", heißt es unter einem durchgestrichenen "kommt".
Momentan sind die Sprechstunden über Teleclinic nur für Privatversicherte und Selbstzahler verfügbar. Im ersten Halbjahr 2020 soll das Angebot aber auf die gesetzlichen Krankenkassen ausgeweitet werden, heißt es. Gründerin und Geschäftsführerin Katharina Jünger erwartet im Jahr 2020 außerdem, die Marke von 100.000 Online-Behandlungen zu knacken. Die Juristin Jünger gründete das Start-Up vor fünf Jahren - damals war sie erst 24 Jahre alt.