
Kapital aus dem Silicon Valley:
Zeotap sichert sich 50 Millionen Euro
Positive Signale für das Berliner Startup Zeotap: Mehr als 50 Millionen Euro fließen an die Customer Intelligence Platform. Damit kann Zeotap seine Data-Lösungen für die Nach-Cookie-Zeit weiter vorantreiben.

Foto: Max Threfall Photography
Was für die einen mit großem Schrecken verbunden ist - die Cookiecalypse, ist für Martech-Anbieter wie Zeotap ein Wachstumskatalysator. Die Customer Intelligence Platform (CIP) initiierte in diesem Jahr die Marketing-ID-Initiative ID+, die die Beteiligten unabhängig von Cookies macht, aber dabei hilft, First Party-Daten zu erheben und sinnvoll einzusetzen. OMD, Publicis, Accenture und Annalcet sind unter den Partnern.
Das Geschäftsmodell von Zeotap leuchtet offensichtlich auch Kapitalgebern aus Übersee ein. Die Risikokapitalgesellschaft Signal Fire steigt mit fast fast 16 Millionen Euro (18,5 Millionen Dollar) bei Zeotap ein. Die Investition wurde aus dem Signal Fire Breakout-Fonds für Unternehmen in der Wachstumsphase getätigt und ist eine Ergänzung zu den 35 Millionen Euro (42 Millionen Dollar), die bereits angekündigt wurden, so dass sich die Gesamtrunde der Serie C nun auf über 50 Millionen Euro (60,5 Mio Dollar) beläuft.
Daniel Heer, Gründer und CEO von Zeotap: "Dies ist eine weitere Bestätigung unserer Strategie eine einzige, integrierte Kundendaten-Marketing-Suite anzubieten, im Gegensatz zu Insellösungen. Unsere Full-Stack-Customer-Intelligence-Plattform ermöglicht eine schnellere Bereitstellung, niedrigere Kosten und betriebliche Effizienz, die sich aus der Zusammenarbeit mit einem einzigen und nicht mit mehreren Anbietern ergibt."
Mitte des Jahres vermeldete Zeotap, das 2014 gegründet wurde und in 14 Ländern aktiv ist, dass sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 431 Prozent gesteigert hat. Aktuell spürt Zeotap eine größere Nachfrage nach seinen Customer Data Intelligence-Lösungen.
Die neuen Mittel sollen in die Weiterentwicklung der Customer Data Plattform (CDP) der nächsten Generation fließen sowie in die ID+-Produkte zur universellen Marketing-Identität.
Mit dem Investment sind auch personelle Konsequenzen im Zeotap-Beirat verbunden: Chris Scoggins, ehemaliger GM von Datalogix, das für 1,2 Milliarden Dollar an Oracle verkauft wurde, und Taylor Barada, ehemaliger VP für Unternehmensentwicklung, Strategie und strategische Partnerschaften bei Adobe, kommen hinzu.
Chris Scoggins, Venture Partner bei Signal Fire kommentiert: "Corona hat einen Wandel im Marketing-Mix initiiert, in dem Marken in ihre Daten und Kompetenzen investieren, um traditionelle TV-Budgets auf effektivere Kanäle umzuleiten. Unsere Investition in Zeotap ist Ausdruck unseres Glaubens an die Führungsrolle des Unternehmens, seine Vision und seine sich schnell entwickelnde Customer Intelligence Platform (CIP) mit der integrierten Identitätslösung für die Zukunft des Marketings namens ID+".
"Nachdem ich die Marktentwicklung der letzten zehn Jahre verfolgt habe, bin ich fest davon überzeugt, dass die Zeit für eine Lösung wie Zeotap, die von Grund auf speziell für die Bewältigung des sich abzeichnenden Problems der effektiven Customer Intelligence entwickelt wurde, gekommen ist. Diese umfassende Integration ist unerlässlich, um die Hauptvorteile nahtloser Arbeitsabläufe, Interoperabilität und schneller, kontinuierlicher Produktinnovation, die Werbungtreibende heute benötigen, zu realisieren", sagte Taylor Barada, ehemaliger VP, Globaler Leiter für Unternehmensentwicklung, Unternehmensstrategie und strategische Partnerschaften bei Adobe.
Projjol Banerjea, Gründer und CPO von Zeotap: "Wenn man den Flickenteppich auf diesem Gebiet einmal durchschaut hat, ist es erstaunlich, wie wenige Lösungen tatsächlich die grundlegenden industrie-analytischen Kundendatenanforderungen von Marken erfüllen können. Dazu gehören beispielsweise einheitliche Kundenansichten, die granulare Einverständniserklärungen widerspiegeln und alles von Echtzeit-Personalisierung bis hin zu ML-basierten Analysen für bessere Marketingergebnisse ermöglichen. Für fortgeschrittene Marketingexperten gibt es sogar noch weniger Möglichkeiten, eigene Kundendaten mit kuratierten externen Assets innerhalb derselben Plattform zu ergänzen."