Senior Marketing Manager (m/w/d) Brand Strategy & Communication

Die neuen Quartalszahlen von Twitter enttäuschten Analysten leicht. Die Verantwortlichen haben sich auch bei der Zahl der aktiven User erneut im großen Stil verrechnet. Beherrscht Musk wenigstens Mathe?
Foto: Action Press
Was für ein Twitter-Gewitter in den letzten Wochen: Nach seiner 44-Milliarden-Dollar-Übernahme plant Elon Musk mit täglichen Wasserstandsmeldungen die Zukunft des Microblogging-Dienstes. Das wirkt bisweilen so chaotisch wie das (natürlich fiktive) 100-Milliarden-Dollar-Übernahmeangebot für Twitter vom Postillon. Und doch passt es: Twitter bleibt ein recht wirres Unternehmen.
Selbst in Mathe haben die Bosse Defizite: Hoffentlich hatte Elon Musk in der Schule in Mathe keine 6. Denn rechnen können sie bei Twitter auch nicht wirklich:
Wie sich jetzt rausstellt, hat Twitter seit drei Jahren in jedem Quartal 1,9 Millionen tägliche Nutzer zu viel angegeben. Das gilt für den Zeitraum vom 1. Quartal 2019 bis zum 4. Quartal 2021. Der durchlaufende Fehler: Die betroffenen Konten wurden als aktiv gezählt, obwohl sie alle an einen Nutzer gebunden waren.
TheVerge entdeckte, dass Twitter nicht zum ersten Mal falsch zählte. Schon 2017 gab es das gleiche Probleme. Bis 2020 wurden eine bis zwei Milllionen addiert, die es gar nicht gab. Alles nur Muskerade...
Die Realität: Derzeit hat Twitter 229 Millionen tägliche Nutzer. Schön und gut, das sind 10 Millionen mehr als im letzten Quartal (16 Prozent Plus). Dabei hat Twitter von dem wachsenden Informationsbedürfnis infolge des Ukraine-Kriegs profitiert.
Der Umsatz im 1. Quartal 2022 stieg im Jahresvergleich um 16 Prozent auf nun 1,2 Milliarden Dollar. Analysten zeigten sich leicht enttäuscht, sie hatten mehr erwartet. Der Gewinn liegt bei 513 Millionen Dollar. Operativ schreibt Twitter weiterhin Verluste, derzeit 123 Millionen Dollar. Jetzt muss es Musk geraderechnen bzw. geradebiegen...