
Motorsport:
Audi startet wieder in der Formel 1 durch
Es wurde schon seit Monaten spekuliert, jetzt ist es fix: 2026 fährt Audi in der Formel 1 mit. Wie man Nachhaltigkeit und Spitzenleistung verbinden will, dürfte einer der Herausforderungen sein.

Foto: Audi
Nach mehr als zehn Jahren Pause wagt sich Audi wieder in die Königsdisziplin des Motorsports. Ab 2026 tritt Audi mit einer eigens entwickelten Antriebseinheit in der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft an. Dreh- und Angelpunkt ist Audi Sport in Neuburg an der Donau, von wo aus Rolf Michl die Neuausrichtung koordiniert. Er löst Julius Seebach als Leiter Audi Sport ab.
Dass Audi erneut in die Formel 1 einstiegt, haben Branchenexperten bereits seit längerem vermutet. Beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps verkündeten Vorstandchef Markus Duesmann und Oliver Hoffmann, Vorstand für Technische Entwicklung, die Neuigkeit.
"Motorsport ist fester Bestandteil der Audi-DNA“, sagt Duesmann. "Die Formel 1 ist globale Bühne für unsere Marke und anspruchsvolles Entwicklungslabor zugleich. Die Kombination von High Performance und Wettbewerb ist in unserer Branche stets Treiber für Innovationen und Technologietransfer. Mit dem neuen Reglement ist für uns genau jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg. Denn die Formel 1 und Audi verfolgen beide eindeutige Nachhaltigkeitsziele."
Zelebriert wird der Neuanfang auch in den Sozialen Netzwerken:
Duesmann spielt darauf an, dass in der Formel 1 demnächst neue Regeln gelten, die die Rennserie nachhaltiger und kosteneffizienter machen sollen. Mehr Elektrifizierung und nachhaltige Kraftstoffe sind nur zwei der Punkte. Außerdem will die Formel 1 bis 2030 CO₂-neutral sein.
Hoffmann fügt hinzu: "Angesichts der großen Technologiesprünge, die die Serie 2026 in Richtung Nachhaltigkeit vollzieht, kann man von einer neuen Formel 1 sprechen. Die Formel 1 transformiert sich und Audi will diesen Weg aktiv begleiten."
Die Formel-1-Rennen präsentieren die Marke nicht nur in aller Welt, sie sind auch nach wie vor ein Reichweitengarant. 2021 haben insgesamt mehr als 1,5 Milliarden TV-Zuschauer:innen die Rennen verfolgt. In Schlüsselmärkten wie China und den USA ist die Formel 1 beliebt, Tendenz weiter steigend – auch bei jungen Zielgruppen. In den sozialen Medien verzeichnet die Formel 1 inzwischen die größten Zuwachsraten unter den weltweit populärsten Sportarten.
Jobmotor Formel 1
Die Power Unit wird von Neuburg an der Donau aus arbeiten, unweit des Unternehmenssitzes in Ingolstadt. "Für die Entwicklung und Fertigung des Formel-1-Antriebs werden wir auf das wertvolle Know-how unserer Motorsportmitarbeitenden bauen, weiter in unser Motorsportzentrum investieren und zudem hoch spezialisierte Fachkräfte einstellen", sagt Audi Sport Geschäftsführer Julius Seebach, der den Formel-1-Einstieg im Rahmen der Neuausrichtung des Motorsports bei Audi organisiert hat.
Für das Power-Unit-Projekt wurde jüngst eine eigene Gesellschaft als 100-prozentige Tochter von Audi Sport gegründet. Die Leitung der Gesellschaft und damit des Formel-1-Projekts übernimmt Adam Baker als CEO. Der gelernte Ingenieur war in verschiedenen leitenden Funktionen für Hersteller und Teams im Motorsport tätig. Bevor er 2021 zu Audi kam, war er drei Jahre beim Weltverband FIA beschäftigt.
Wer sind die Macherinnen und Macher, die 2024 prägten? >>> Hier findest Du die W&V 100 Köpfe 2024.
Wie dich Marketingstrategien und Kampagnen weiterbringen? Jeden Dienstag im Marken-Newsletter >>> W&V Brand Diagnostics