Gemeinsame Lösung:
DFB und DFL einigen sich auf neuen Grundlagenvertrag
Nach schwierigen Verhandlungen steht der neue Grundlagenvertrag von DFB und DFL. Dieser kommt dem finanziell angeschlagenen DFB entgegen.
Der Deutsche Fußball-Bund erhält künftig mehr Geld von der Deutschen Fußball Liga. Statt bislang 26 Millionen Euro zahlt die DFL dem DFB künftig zwischen 34,5 und 39 Millionen Euro pro Saison. Das regelt der ab 1. Juli gültige neue Grundlagenvertrag, dessen Eckpunkte die beiden Verbände am Freitag veröffentlichten. Nur noch 12,5 Millionen Euro jährlich statt bislang 20 Millionen muss der DFB dem Ligaverband zahlen, um mit den Nationalspielern der Clubs werben zu dürfen. In EM- oder WM-Jahren der A-Nationalelf der Männer muss der DFB zwei Millionen mehr an die DFL überweisen. Dafür entfällt die bisherige Abstellungsgebühr an die Clubs in Höhe von 600 000 Euro.
"Wir haben im Sinne unserer mehr als 24 000 Vereine gemeinsam mit der DFL eine gute Lösung gefunden", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der neue Grundlagenvertrag sei "sichtbarer Ausdruck der Einheit des deutschen Fußballs." Der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke bekannte: "Es war in Zeiten knapper Finanzmittel natürlich ein sehr schwieriger Prozess." Das Ergebnis wertete Watzke "für alle Beteiligten" als "tragfähigen Kompromiss".
Vertrag ist sechs Jahre gültig
Der nun bis 30. Juni 2029 gültige Grundlagenvertrag regelt die jährlichen Geldflüsse zwischen DFB und DFL. Die Liga partizipiert unter anderem an den Einnahmen aus der Vermarktung der Nationalmannschaft und an den Überschüssen des DFB aus Welt- und Europameisterschaften. Diese waren angesichts des enttäuschenden Abschneidens bei der WM 2018, der EM 2021 und der WM 2022 zuletzt deutlich geringer ausgefallen als in den Turnierjahren zuvor.
An kommenden EM- oder WM-Turnieren der A-Nationalelf der Männer wird die DFL weiterhin mit 50 Prozent an möglichen wirtschaftlichen Überschüssen beteiligt. Der DFB ist im Gegenzug unter anderem an den Einnahmen aus Medienrechten und Ticketeinnahmen der Liga beteiligt.
Spannungen zwischen DFB und DFL über die Geldflüsse haben Tradition. Auch im Vorfeld des nun abgeschlossenen Deals hatte es erhebliche Missstimmungen gegeben: Sogar von einem möglichen Bruch zwischen DFB und DFL war die Rede. Der DFB befindet sich derzeit in finanziellen Schwierigkeiten, nachdem ihm wegen Steueraffären zweimal für einige Jahre die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde. Watzke hatte betont, die Bundesliga könne nicht "die Vollkaskoversicherung für die Fehler des DFB in der Vergangenheit" sein. (dpa)
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