Die Auszeichnung schlägt Wellen

Die Wahl ist jedoch mehr als ein öffentliches An-den-Pranger-Stellen, sondern bewirkt auch etwas: 2021 ging der unbegehrte Titel an Rewe für die Hähnchenbrust-Werbelüge. Laut Foodwatch habe sich der Konzern mit fragwürdigen Zertifikaten den Klimakiller Fleisch grün gerechnet. Als Konsequenz stellte das Unternehmen Anfang 2022 die Werbung ein, später sogar für die gesamte Eigenmarken-Palette des Handelskonzerns. 

Zudem wurden in den vergangenen Jahren einige Windbeutel-Produkte vom Markt genommen, wie etwa ein Früchtetee mit hohem Zuckergehalt von Hipp. Andere haben komplett überarbeitete Rezepturen erhalten, wie die Kindertomatensoße von Zwergenwiese. Der Grünländer Käse von Hochland, der Gewinner des Windbeutels 2020, wirbt auf der Verpackung nun nicht mehr mit Tierschutz-Versprechen.

Abstimmung bis Ende Juni

Verbraucherinnen und Verbraucher hatten auf schummelmelder.de, der Foodwatch-Beschwerdeplattform gegen Werbelügen, in den vergangenen Monaten zahlreiche Produkte eingereicht und für die diesjährige Wahl vorgeschlagen. Nach intensiver Recherche in Zusammenarbeit mit nach eigenen Angaben unabhängigen Expert:innen hat Foodwatch daraufhin fünf Kandidaten nominiert. Bis Ende Juni können Verbraucher:innen nun auf goldener-windbeutel.de ihren Favoriten für den Preis der dreistesten Werbelüge wählen. 

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Autor: Marina Rößer

Marina Rößer hat in München Politische Wissenschaften studiert, bevor sie ihre berufliche Laufbahn in einem Start-up begann und 2019 zu W&V stieß. Derzeit schreibt sie freiberuflich von überall aus der Welt, am liebsten in Asien, und interessiert sich besonders für Themen wie Nachhaltigkeit und Diversity.