Wirbt Hello Fresh künftig doch mit dem Claim "Das erste globale klimaneutrale Hochbox-Unternehmen", sind laut Urteil 250000 Euro Ordnungsgeld oder eine Ordnungshaft bis zu sechs Monaten fällig. Gleiches gilt für die Hello Fresh-Behauptung "Wir kompensieren 100% unserer direkten CO-Emissionen." 

In der Kritik steht natürlich nicht nur das besagte Projekt in Kenia, sondern auch bei anderen Anbietern von Emissionsgutschriften scheinen Zweifel berechtigt. Künftig sollten sich Unternehmen also genauer informieren, ob die erworbenen Zertifikate tatsächlich das halten, was die Betreiber versprechen. Und das gilt selbst dann, wenn sie wie jenes in Kenia ein "Verified Carbon Standard"-Zertifikat tragen. Auch das trägt laut DUH am Ende nur zur Täuschung der Verbraucher bei. 

HelloFresh kommentiert das Urteil so: "Wir respektieren das Urteil des Landgerichts Berlin und werden nach Auswertung der schriftlichen Begründung des Gerichts über das weitere Vorgehen in dieser Sache entscheiden. Unabhängig von diesem Prozess haben wir uns schon vor einiger Zeit dazu entschieden, die von der DUH beanstandeten Claims und weitere Claims mit Klimabezug aus Marketinggründen zukünftig nicht weiter zu verwenden. Vor Erhalt der Klageschrift haben wir bereits aktiv daran gearbeitet, diese von unseren Webseiten und Produkten zu entfernen. Darüber hinaus können wir uns vorstellen, den Emissionsausgleich langfristig auslaufen zu lassen und das Budget für alternative Projekte im Bereich Natur- und Umweltschutz zu nutzen."

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Autor: Stefan Schasche

In über 20 Jahren als Redakteur hat Stefan Schasche für diverse Zeitschriften über alles geschrieben, was Mikrochips oder Li-Ion-Akkus unter der Haube hat. Vor seiner Zeit bei der W&V schrieb er für das Schwestermagazin Kontakter über Kampagnen, Programmatic Advertising und internationale Werbethemen.