TechTäglich:
Ab 2024: Handyfotos besser als von echten Kameras?
Fotografieren Handykameras bald besser als echte Digitalkameras, oder sogar als eine Spiegelreflex? Sony glaubt an den Quantensprung – verfolgt bei der mutigen Prognose aber auch eigene Ziele.
Ab 2024: Handyfotos besser als von echten Kameras?
Bei gutem Licht können die besten Smartphone-Kameras längst mit echten Digitalkameras oder sogar mit Spiegelreflex-Modellen (DSLR) mithalten. Bei schlechten oder komplizierten Lichtverhältnissen, zum Beispiel auf Konzerten mit ihren Blendeffekten, ist der Weg aber noch weit. Und einen Zoom, der auch nur ansatzweise mit professionellen Objektiven mithalten kann, gibt es im Handy aufgrund der engen Platzverhältnisse ohnehin noch nicht. Doch das alles soll sich laut Sony überraschend schnell ändern. Terushi Shimizu, Chef der Halbleiter-Sparte Sony Semiconductor Solutions (SSS), prophezeit: "Wir erwarten, dass die Bildqualität von Smartphones in den nächsten Jahren die von Spiegelreflexkameras übertreffen wird." Auch Systemkameras (also quasi die DSLR ohne Spiegel) sollen gegenüber dem Handy ins Hintertreffen geraten. Dann würde den großen Kameras tatsächlich das Aus drohen.
Drei Gründe für den Foto-Quantensprung
Wie Nikkei Japan und die Futurezone berichten, soll das laut Shimizu bereits im Jahr 2024 so weit sein. Die wichtigsten Gründe für den anstehenden Quantensprung in Sachen Bildqualität seien demnach weitere Fortschritte bei der künstlichen Intelligenz (KI) der Handykameras, doppelt so große Bildsensoren wie heute und neuartige "gefaltete Optiken" – also Zoom-Objektive, die wenig Platz brauchen, und die trotzdem einen optischen Zoom ermöglichen, der mit aktuellen Digitalkameras vergleichbar ist. Hier ist oft von der "Periskop-Linse" die Rede, die künftig immer mehr Top-Smartphones erhalten sollen.
Elektronik bald noch aufwändiger
Ganz uneigennützig sind die Prognosen des Sony-Managers sicherlich nicht. Denn die Japaner sind einer der weltgrößten Lieferanten von Bildsensoren für Handykameras – also für die Chips, die das Licht einlassen und weiterverarbeiten. Je größer, leistungsfähiger (und teurer) sie sind, desto besser wird dank größerer Pixel die Qualität von Fotos und auch Videos. Hier hofft Sony, künftig noch aufwändigere Elektronik verkaufen zu können.
Zahlen die Kunden für noch bessere Fotos und Videos?
Zusammen mit immer besserer KI für die Handykameras, die tatsächlich drastisch schneller weiterentwickelt wird als bei normalen Digitalkameras, könnte das einen Riesenschritt bringen. Die Frage ist allerdings, ob die Kunden bereit sind, für noch bessere Fotos und Videos zu bezahlen. Sonys technisch enorm aufwändiges Smartphone Xperia Pro-I, in das der große 1-Zoll-Bildsensor aus der Digitalkamera RX100 eingebaut ist, verkauft sich für rund 1.600 Euro dem Vernehmen nach eher zäh.
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